Zusammenfassung
Bevor wir uns den Fragen der ärztlichen Anwendung der Hypnose widmen, also dem ärztlichen Indikationsgebiet, muß kurz gestreift werden, ob der Vorgang des Hypnotisiertwerdens selber irgendwelche Schädlichkeiten mit sich zu bringen geeignet ist. Diese Tatsache als solche ist in einer gewissen Zahl von Fällen über jeden Zweifel beglaubigt (Siemerling, J. H. Schultz). Aber die Ursache hierfür scheint vorwiegend in einer unzweckmäßigen Auswahl der Fälle und des Vorgehens gelegen zu haben, und es waren vor allem ärztlich Unberufene, die in diesen Fällen als Suggestoren auftraten. Nimmt man aber vorweg, daß die Hypnose nur auf Grund gegebener Indikationen und geeigneter Auswahl der Fälle — in Rücksicht auf deren Konstitution und seelischen Zustand — angewendet wird, so ist im Verfahren als solchem eine besondere Gefahrenquelle sicherlich nicht vorhanden. Es kann einmal vorkommen, daß ein Angstzustand, ein Unruhezustand, ein benommenes Bewußtsein, ja ein Stupor psychogener Art sich vorübergehend an die Hypnose anschließt; ebenso kann sich ein psychogener Anfall einstellen. Ich habe einmal erlebt, daß bei einer ärztlichen Demonstrationshypnose im Somnambulstadium ein epileptischer Anfall bei einem Epileptiker mit habituellen und Gelegenheitsanfällen auftrat; nach der Beendigung des Anfalls war auch der hypnotische Zustand verschwunden.
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Literatur zu Kapitel 8–9
Vergleiche Literaturverzeichnis zu Kapitel 7, dazu noch folgende
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Kronfeld, A. (1925). Hypnose und Suggestion in der Psychotherapie. In: Psychotherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48585-5_8
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