Ruhe

Zusammenfassung

Mit vielen Hoffnungen und Plänen wurde das hübsch gelegene Haus am Abhang des Loschwitzer Elbufers bezogen (s. Tafel). Es sollte nicht nur eine Stätte des Kultes erfreuender und nutzbringender Gartengewächse, der Vertiefung in die geliebte Brahmssche Musik werden, sondern auch Ausgangspunkt weiter Reisen während der schönen Jahreszeit. Der dritte dieser Programmpunkte stieß infolge der Weltereignisse bald auf Schwierigkeiten, fand aber noch einmal Erfüllung im Hochsommer 1913 in Gestalt eines dreiwöchigen Aufenthaltes in Biarritz: die reiche russische Fürstin Engalitscheff bedurfte wieder einmal des Rates meines Vaters für ihre schon früher von ihm behandelte Tochter und lud beide Eltern für längere Zeit auf ihr schönes Besitztum zu Gaste. Ende September folgte der Besuch der Naturforscherversammlung in Wien, deren wissenschaftlich und gesellschaftlich reiche Tage sich meinem Vater noch verschönten durch die Begegnung mit einer reizvollen Frau, „der entzückenden Lili Jehle. Ein musikalisches Wesen durch und durch und dieselbe liebliche Grazie wie Lili Strube“. Das Bach-Fest in Eisenach unmittelbar nach der Wiener Tagung, die Einweihung des Leipziger Völkerschlachtdenkmals Mitte Oktober brachten neue Abwechslung; natürlich wurde der mehrtägige Besuch in Leipzig auch zur Erneuerung alter Freundschaften benutzt.