Zusammenfassung
Als am II. Oktober 1745 der Domherr Prälat von Kleist die Entdeckung der Verstärkungsflaschen gemacht hatte und damit die Möglichkeit bot, bisher unerhörte Spannungen der Elektrizität zu erzeugen, tauchte schon die Bezeichnung Akkumulator für diese Apparate auf in dem Sinne, daß man damit die Intensität der Elektrizität verstärken und die Entladung auf die Spitze treiben könne1). In der Tat waren die nächsten Jahre angefüllt mit Versuchen, so hohe Spannungen herzustellen, daß man die Wirkung des Blitzes damit nachmachen könne, und wenn es Musschenbroek und Franklin gelang, nicht nur kleine Vögel, sondern sogar große Hähne durch die Entladung ihrer Verstärkungsflaschen zu töten2), so ist es verständlich, daß diese Verstärkung der Spannung überall in dem Vordergrund des Interesses stand. Doch schon bei Wilke tritt 1758 der Gedanke auf, daß man die Verstärkungsflaschen benutzen könne, um Elektrizität aufzubewahren, zu sammeln, und im Jahre 1777 teilt er bei seiner Erklärung des Elektrophors dieser Ansammlung und Aufbewahrung der Elektrizität durch solche Flaschen und Harzkuchen die wichtigste Rolle zu3). Solange man nur Reibungselektrizität zur Verfügung hatte, war an einen weiteren Fortschritt nicht zu denken, diese Experimente gehören darum nicht eigentlich zur Vorgeschichte des Akkumulators; aber es wird uns in Plantés Arbeiten der analoge Gedankengang entgegentreten, und darum scheint es nicht unwichtig darauf hinzuweisen, daß schon die Reibungselektrizität solche Gedanken und Wünsche für technische Verwertung hervorrief, wie wir sie hundert Jahre später bei Planté wiederfinden.
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Hoppe, E. (1909). Die geschichtliche Entwicklung des Akkumulators. In: Matschoss, C. (eds) Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48546-6_8
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