Zusammenfassung
Zirkumskripte Sklerodermie (ZS) und Lichen sclerosus et atrophicans (LSA) haben gemeinsam, daß sie mit entzündlichen Prozessen — allerdings unterschiedlicher Tiefenausdehnung — beginnen und in Atrophie enden [2]. Insbesondere die kleinfleckige Form der ZS (Morphea guttata) und der LSA können sich im klinischen und histologischen Erscheinungsbild ähneln. Die beiden Krankheitsentitäten treten nicht selten simultan am gleichen Patienten auf. Hautproben können in solchen Fällen histopathologische Merkmale beider Krankheiten nebeneinander zeigen [6]. Solche Befunde lassen Gemeinsamkeiten zwischen ZS und LSA auch in ätiopathogenetischer Hinsicht vermuten. Klinische und serologische Beobachtungen lassen darüber hinaus eine Beziehung zur Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) als möglich erscheinen. Die ACA gilt heute als Manifestation des Spätstadiums einer Infektion durch die Schildzeckenspirochäte Borrelia burgdorferi [1, 3–5]. Von 87 Patienten mit ACA wiesen 7 (8%) Hautveränderungen auf, die klinisch und histologisch LSA oder ZS entsprachen [4]. Solche zahlreichen kasuistischen Mitteilungen und eigenen Beobachtungen entsprechenden Befunde deuten auf ätiologische Beziehungen zwischen einer Borrelieninfektion und Erkrankungen an ZS oder LSA hin. Diese Hypothese einer ätiologischen Bedeutung von Spirochäten bzw. B. burgdorferi für die Entwicklung von ZS- oder LSA-Läsionen wird zur Zeit allerdings kontrovers diskutiert, da die Ergebnisse serologischer Untersuchungen verschiedener Gruppen in Europa und den USA einander zu widersprechen scheinen.
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Literatur
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Neubert, U. (1990). Zirkumskripte Sklerodermie und Lichen sclerosus et atrophicans: Welche Rolle spielen Borrelieninfektionen?. In: Braun-Falco, O., Ring, J. (eds) Vorträge der XII. Fortbildungswoche der Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München in Verbindung mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. vom 23. bis 28. Juli 1989. Fortschritte der praktischen Dermatologie und Venerologie, vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48223-6_70
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