Einleitung

Zusammenfassung

Seit Mitte der 60er Jahre ist in der Bundesrepublik Deutschland, wie auch in zahlreichen anderen industrialisierten Ländern, die Erwerbsquote von Frauen stetig angestiegen. Während im Jahr 1965 nur 39,3% der Frauen berufstätig waren, gingen im Jahr 1990 bereits 53,9% einer Erwerbsarbeit nach. Die Erwerbsquote der Frauen mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren stieg im gleichen Zeitraum von 29,6% auf 41,1%. Trotz der Zunahme innerhalb der letzten Jahre, ist die Erwerbsquote deutscher Frauen im internationalen Vergleich relativ niedrig. Als mögliche Ursache hierfür wird häufig das Fehlen staatlicher Maßnahmen zur Unterstützung eines zeitlichen Nebeneinanders von Berufs- und Familienarbeit genannt. Die Familienpolitik ist in Deutschland im wesentlichen nur auf eine Förderung einer phasenspezifischen Erwerbsarbeit der Frau ausgerichtet¹ und durch die Vorstellung geprägt, daß kleinere Kinder in erster Linie innerhalb des Familienverbandes betreut werden sollten. Der Tagesstättenbetreuung von Kindern wurde in der Vergangenheit ausschließlich eine familienergänzende Funktion zugeschrieben. Unzureichende außerfamiliäre Kinderbetreuungsmöglichkeiten erschweren allerdings im allgemeinen eine Berufstätigkeit von Frauen mit Kindern und erhöhen damit tendenziell die Opportunitätskosten der Kindererziehung. Aufgrund der gestiegenen Arbeitsmarktorientierung von Frauen und der niedrigen Geburtenraten hat sich die Diskussion um einen staatlich unterstützten Ausbau des Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen innerhalb der letzten Jahre intensiviert. Auch wird die Notwendigkeit einer Bereitstellung adäquater Betreuungsmöglichkeiten für Kinder aller Altersgruppen, welche eine zeitliche Entlastung für die Frauen mit Kindern mit sich bringen und zudem die kognitive Entwicklung der Kinder fördern würden, zunehmend erkannt.