Interventionsformen für das Lernen in und von Organisationen

Zusammenfassung

„Lernen in und von Organisationen“ ist ein allgegenwärtiger Prozeß in sozialen Systemen. Es findet bewußt und unbewußt statt. Westerlund/Sjöstrand (1981, S.96f) bezeichnen das diskontinuierliche und ungeplante Lernen während der jeweiligen Routinearbeit der Organisation als „Alltagslernen“ und grenzen es von „geplantem Lernen“ ab. Eine Beschränkung auf das „geplante Lernen“ im Zuge der Darstellung von Interventionsformen für das Lernen in und von Organisationen würde jedoch die Vielschichtigkeit des Begriffes um wesentliche Dimensionen verkürzen, deren Integration das Konzept des Erfahrungslernens unterstreicht. Daher wird hier der Standpunkt eingenommen, daß „Alltagslemen“ von „geplantem Lernen“ nicht zu trennen ist. Lernformen, die diese Integration berücksichtigen, erleichtern den Transfer des Gelernten aus der Trainingssituation in die Arbeitssituation. In diesem Kapitel werden Möglichkeiten aufgezeigt, organisationales Lernen zu initiieren und zu beeinflussen. Die Wirkung von Interventionen wie beispielsweise Trainingsveranstaltungen und Beratungsprojekte ist weder plan- noch steuerbar. Dennoch stellen sie — im positiven Fall — Impulse dar, gängige Handlungsschemata und Überzeugungen von Organisationen zu überprüfen und eventuell zu verändern. Inhaltliche Zielsetzung dieses Kapitels ist es, das Konzept der strategischen Organisations-Entwicklung im Rahmen von Entwicklungsprozessen in Organisationen zu verankern. Besonderes Augenmerk gilt dabei den spezifischen Problemstellungen in mittelständischen Unternehmen.