Zusammenfassung
Der Motorfahrzeugverkehr, ein Kind des 20. Jahrhunderts, nahm auf den europäischen Straßen vor allem seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr stark zu. Daraus resultiert eine immer stärkere Belastung durch Lärmemission und Luftverschmutzung. Vor allen Dingen aber kam es zu einem Anstieg der Verkehrsunfälle mit einer zunehmenden Zahl von Verletzten und Toten. Zahllose Planer, Straßenbauer, Fahrzeughersteller, Ärzte, Psychologen, Behörden und viele andere versuchen, durch geeignete Maßnahmen diese ungünstige Entwicklung zu bremsen oder sogar aufzuhalten. Vorübergehende günstige Ergebnisse wurden auch erreicht, so beispielsweise durch Aufklärung und Erziehung, durch strengere Gesetzgebung mit strafferem Straf-und Maßnahmenrecht, durch Entflechtung des Verkehrs, Geschwindigkeitsbegrenzung, Gurttragepflicht für Autolenker und Schutzhelmobligatorium für Motorradlenker. Viele dieser Maßnahmen engen die persönliche Freiheit ein. Dadurch sind entsprechende Verstimmungen und Trotzreaktionen zu befürchten. Das Problem ist somit nach wie vor nicht gelöst. Weitere Verbesserungen drängen sich bei allen Kategorien der Verkehrsteilnehmer auf. Die Gefährlichkeit der mechanischen Energie für den Menschen ist auch heute noch viel zu hoch, vor allem im Vergleich zu anderen Energieformen. Während z.B. eine Billion Elektrokalorien lediglich 1–2 Todesopfer fordert, sind im Straßenverkehr pro Billion kinetischer Energiekalorien etwa 600 Tote zu beklagen [72]. Die bisherigen Bemühungen zeigen, daß eine fatalistische Inkaufnahme von Opfern im Straßenverkehr fehl am Platze ist.
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Hartmann, H.P. (1980). Einleitung. In: Der Kranke als Fahrzeuglenker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48063-8_1
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