Zusammenfassung
Kostenrechnung nimmt in der akademischen Forschung und Lehre in den letzten Jahren einen nahezu unveränderten Platz ein. Die Begeisterung der 50er Jahre mit ihren diversen Neuentwicklungen (Plankostenrechnung, Fixkostendeckungsrechnung, Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung) ist verflogen, Anstöße zur Weiterentwicklung — wie z.B. durch die Einbeziehung von Unsicherheit, die Dynamisierung der Kostenrechnung oder die Ausdehnung des Erfahrungsobjekts der Kostenrechnung auf Verwaltungsund Logistikprozesse — sind rar und/oder derzeit noch in den Anfängen verhaftet, und auch die rasante Entwicklung der Kostenrechnungssoftware hat am grundsätzlichen Aufbau und an der Ausgestaltung des Kostenrechnungskonzepts kaum etwas geändert, hat sich oftmals im Kern auf das Abprogrammieren tradierter (manueller) Lösungen beschränkt. Die Kennzeichnung vieler neuerer Kostenrechnungsbücher mit dem Zusatz “moderne Verfahren” kann nicht über den weitgehenden Stillstand der Kostenrechnungsentwicklung hinwegtäuschen.
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Literatur
Vgl. insbesondere das die aktuelle Diskussion in den USA derzeit stark prägende Buch von KAPLAN, Robert S., H. Thomas JOHNSON: Relevance lost. The Rise and Fall of Management Accounting, Boston 1987.
Vgl. z.B. die vielfältigen entsprechenden Hinweise in den beiden Tagungsbänden von zwei im Jahr 1988 und 1989 veranstalteten Controlling-Kongressen für öffentliche Institutionen (WEBER, Jürgen, Otto TYLKOWSKI (Hrsg.): Controlling. Eine Chance für öffentliche Unternehmen und Verwaltungen, Stuttgart 1988,
WEBER, Jürgen, Otto TYLKOWSKI: Controlling in öffentlichen Institutionen. Konzepte — Instrumente — Entwicklungen, Stuttgart 1989
Vgl. JÖRGENS, Henrik: Empirische Analyse der Gründe für die Einführung moderner Standard-Software im Bereich der Kostenrechnung, Diplomarbeit, Koblenz 1988.
So fehlt beispielsweise der sehr wichtige Einfluß, den die Unsicherheit von betriebsin- und -externen Entwicklungen auf die Gestaltung der Kostenrechnung nimmt, ebenso wie der Einfluß der Internationalisierung und Globalisierung der Märkte und Unternehmen.
Vgl. zu den Konsequenzen einer derartigen Seiausrichtung auf das Rechnungswesen öffentlicher Institutionen WEBER, Jürgen: Zielorientiertes Rechnungswesen öffentlicher Betriebe, Baden-Baden 1983.
PORTER, M.E.: Wettbewerbsstrategie — Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten, 3. Aufl., Frankfurt/Main 1985.
Neben diesen beiden Wettbewerbsstrategien führt PORTER noch die Strategie der Konzentration auf Schwerpunkte (z.B. Ni-schenmärkte) auf, für die jeweils als Untervarianten Kostenführerschaft und Differenzierung als Handlungsmöglichkeiten offenstehen. Als eigenständigem Kontextfaktor kommt der Konzentration auf Schwerpunkte damit keine Bedeutung zu.
Es zeigt sich schon an diesen ersten Überlegungen, daß die Betrachtung der Ausprägung einzelner Kontextfaktoren allein nicht dazu in der Lage ist, die “richtige” Ausgestaltung der Kostenrechnung für ein Unternehmen zu bestimmen, daß in praxi mehrere Kontextfaktoren zusammenwirken. Dennoch liefert erst (nur) die isolierte, einzelfaktorbezogene Analyse die notwendigen Ausgangsinformationen zur Beurteilung komplexer Kontextfaktor-Bilder.
Vgl. etwa die umfangreiche Analyse der Definitions- und Meßprobleme von Logistikleistungen bei WEBER, Jürgen: Zum Begriff Logistikleistung, in: ZfB, 56. Jg. (1986), S. 1197–1212.
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© 1989 Physica-Verlag Heidelberg
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Weber, J. (1989). Change-Management für die Kostenrechnung — Zur Notwendigkeit des beständigen Wandels der Kostenrechnung. In: Scheer, AW. (eds) Saarbrücker Arbeitstagung 1989. Rechnungswesen und EDV, vol 10. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48032-4_2
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Publisher Name: Physica-Verlag HD
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