Einleitung und Problemstellung

Zusammenfassung

Während die Absorptionskoeffizienten des Ozons im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich hinreichend genau bekannt sind, fehlen für die Rotationsschwingungsbanden im Ultraroten diesbezügliche Angaben in der Literatur. Das rührt daher, daß die Absorption bei diesen Wellenlängen druck- und temperaturabhängig ist und somit der Absorptionskoeffizient nur für konstanten Druck und konstante Temperatur definiert ist. Dennoch versuchte man in den letzten 25 Jahren in steigendem Maße, diese Eigentümlichkeiten der Ultrarotabsorption bei der Untersuchung der Vorgänge in der Atmosphäre auszunutzen. So ermittelte ADEL [ 1947 ] aus kombinierten Emissions- und Absorptionsmessungen innerhalb der 9,6 p. Bande eine mittlere Temperatur der atmosphärischen Ozonschicht. Diese Temperatur hat nur dann einen physikalischen Sinn, wenn das Kirchhoffsche Gesetz in der Atmosphäre gilt und die Ozonschicht isotherm ist. Wie später gezeigt wird, ist die Gültigkeit des Kirchhoffschen Gesetzes bis herauf zu einer Höhe von 50 km erfüllt. Die Annahme einer isothermen Ozonschicht ist dagegen nicht gewährleistet, da sich das atmosphärische Ozon nicht in einer dünnen homogenen Schicht befindet, sondern je nach Jahreszeit ein oder zwei Maxima in verschiedenen Höhen auftreten, in denen verschiedene Temperaturen herrschen.