Zusammenfassung
Die Abgrenzung des Untersuchungsbereiches wird bzgl. der Kriterien der Funktion der Produktionsplanung und -Steuerung, der Klassifizierung des Produktionstyps und der Organisationsstruktur der Produktion vorgenommen.
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Literatur
Betriebsmittel sind „Anlagen, Geräte und Einrichtungen, die zur betrieblichen Leistungserstellung dienen” /LPPS-83 S. 125/. Hierzu zählen auch Werkzeuge und Vorrichtungen /vgl. LPPS-83 S. 191/. Für letztere wird im folgenden der Begriff Fertigungshilfsmittel verwendet.
Vgl. ZÄP-96
Vgl. WIE-96
Vgl. HAC-89
Vgl. HAC-89
Unter Ressourcen werden im allgemeinen sämtliche, am Leistungserstellungsprozeß beteiligten Objekte, wie z. B. Maschine, Personal, Werkzeug, Vorrichtungen etc. verstanden /CIM-92/. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird o. B. d. A. lediglich die Arbeitsplatzkapazität als Ressource verwendet.
Unter Kapazität ist in diesem Sinne das Leistungspotential einer Fertigungsressource zu verstehen, das in einer Periode bereitsteht. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Zeit als Maßeinheit für die zur Verfügung stehende Kapazität verwendet /REE-96, S. 862/.
Beginn- und Endtermine ergeben sich dadurch, daß im Rahmen der Durchlaufterminierung meist sowohl eine Vorwärts- als auch eine Rückwärtsterminierung durchgeführt wird. Aus dem jeweils gewonnenen Anfangsterminen, dem frühesten und dem spätesten Starttermin, ergibt sich eine Pufferzeit, die den nachfolgenden Funktionen der PPS nutzbar gemacht wird.
Bei der Vorwärtsterminierung wird ausgehend vom frühestmöglichen Beginntermin des Produktionsauftrags der früheste Fertigstellungstermin des Produktionsauftrags ermittelt. Dabei werden alle Arbeitsvorgänge entsprechend der im Arbeitsplan definierten Abfolge zum frühest möglichen Zeitpunkt eingelastet. Die Rückwärtsterminierung geht von einem festen Endtermin des Produktionsauftrags aus und ermittelt in retrograder Richtung für alle Arbeitsvorgänge und den gesamten Produktionsauftrag den spätest möglichen Beginntermin, der nötig ist, um den Auftrag termingerecht fertigzustellen. Bei der Mittelpunktterminierung wird von einem Mittelpunkt ausgegangen. Von diesem Zeitpunkt aus wird in die Vergangenheit eine Rückwärtsterminierung und in die Zukunft eine Vorwärtsterminierung vorgenommen. Die Mittelpunktsterminierung wird vor allem beim Vorliegen von Engpaßkapazitätseinheiten eingesetzt, da für die Arbeitsvorgänge an der Engpaßka-pazitätseinheit ein fixer Termin eingeplant werden kann /REE-96, S. 862 – 873/.
Definition Arbeitsplan /nach ZIE-96/: „Ein Arbeitsplan enthält alle Arbeitsvorgänge, die zur Herstellung eines Teiles, einer Baugruppe oder eines Produktes erforderlich sind, in ihrer logischen und wirtschaftlichen Reihenfolge. Zu seiner Herstellung sind das verwendete Material, die Arbeitsvorgangsfolge und für jeden Arbeitsvorgang zumindest der Arbeitsplatz, die Fertigungsmittel und die Vorgabezeit zu planen.”
Ist die Einhaltung des Endtermins des Produktionsauftrags nicht sichergestellt, können Maßnahmen zur Reduzierung der Durchlaufzeit ergriffen werden. Zu nennen sind hierzu die Reduzierung der Übergangszeiten, die Überlappung von Arbeitsgängen, die Splittung auf mehrere Maschinen. Desweiteren können Maßnahmen zum Kapazitätsausgleich ergriffen werden, wie Kapazitätserweiterungen, zeitliche oder räumliche Verlagerung /siehe z. B. WIE-96, HAC-89/.
Vgl. HAC-89
Vgl. WIE-96, S. 14–2
Produktionstypologien beschreiben auf strukturierte Art die kennzeichnenden Merkmale eines Unternehmens. Es ist dabei zu unterscheiden in Input-, Throughput- und Outputmerkmale die zu entsprechenden Elementartypen der Produktion führen, die dann nach bestimmten Gesichtspunkten zu Kombinationstypen zusammengefaßt werden. Zur vertiefenden Literatur siehe hierzu: /GRO-74, KRY-96/. An dieser Stelle angesprochen sind outputbezogene Produktionstsypen, auch programmbezogene Produktionstypen genannt, die die Ausbringungsart eines Unternehmens betrachten.
Bei der Marktproduktion wird das Produktionsprogramm in bezug auf seine qualitative und quantitative Zusammensetzung sowie seiner zeitlichen Verteilung autonom durch das Unternehmen festgelegt, auf Basis der Absatzerwartungen (engl.: closed shop type) /KRY-96 Sp. 1625/. Die Produktion erfolgt kundenauftrags-anonym, sozusagen „auf Verdacht” /RIE-65 Sp. 663–685/.
Bei der Kundenproduktion, auch bezeichnet als Auftragsproduktion oder Bestellproduktion ist das Produktionsprogramm durch die eingehenden oder bereits bestehenden Kundenaufträge bestimmt (engl.: open shop type) /KRY-96 Sp. 1625/.
Die Ermittlung der geplanten Bearbeitungszeiten umfaßt mehrere Zeitanteile. Über die Ermittlung von Grundzeiten für die Erledigung der eigentlichen Arbeitsaufgabe werden auch sogenannte Verteilzeiten wie ablaufbedingte Wartezeiten, Zeiten für Nebentätigkeiten und Erholungszeiten bestimmt. Eine detaillierte Darstellung zur Ermittlung von Vorgabezeiten gibt REFA /REF-85/.
F. W. Taylor begründete 1919 mit der Veröffentlichung seines Werkes „Wissenschaftliche Betriebsführung” den Taylorismus. Taylor erkannte dabei, daß eine hohe Produktivität durch Gute Ausbildung der Arbeitskräfte und eine Trennung von geistiger (planender, steuernder) und körperlicher (ausführender) Arbeit erreicht werden kann /TAY-83/. Dies führte in der Entwicklung der Industrieunternehmen dazu, die Arbeitsinhalte sehr stark aufzuteilen und die Unternehmensorganisation extrem arbeitsteilig zu strukturieren.
Soziotechnische Systeme integrieren die Betrachtung von Mensch und Maschine. Rein soziale Systeme stellen den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung, rein technische Systeme die Arbeits-, Betriebsmittel und die weiteren Fertigungstechnologien.
Vgl. GRO-97
Der Begriff der teilautonomen Leistungseinheit wird in der Literatur von verschiedenen Autoren durch eigene Begrifflichkeiten ausgedrückt. Die Bandbreite reicht dabei von Fertigungsgruppen /GRO-97/, Fertigungsinseln /KAL-96/, Fertigungssegment /WIL-94/ über teilautonome Arbeitsgruppen /GRO-95/ bis zu Fraktalen /WAR-93/. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden diese Begriffe unter dem Begriff der teilautonomen Leistungseinheit zusammengefaßt. Für die Zielsetzung dieser Arbeit ist eine Abgrenzung der verschiedenen Begriffe von untergeordneter Bedeutung, da allen Begriffen gemeinsam, die Gewährung erweiterter Handlungsspielräume für die teilautonome Leistungseinheit im Rahmen der Fertigungssteuerung ist.
Anhand des Kriteriums der weitgehenden Formähnlichkeit werden Teilefamilien gebildet (Objektbezogene Gruppierung). Fertigungsfamilien werden nach dem Kriterium der weitgehenden Fertigungsähnlichkeit gebildet (Verrichtungsbezogene Gruppierung) AVAR-80/.
Vgl. /KAL-96/.
Vertiefende Literatur zu Gruppenorganisation befindet sich in: /MIT-80, WAR-80, BUL-92, ULI-94, GRO-95/.
Unter Arbeitsorganisation soll die Gesamtheit der formalen betrieblichen Bedingungen, nach denen die Arbeitsaufgabe im Produktionsprozeß aufgeteilt wird, also die Aufgliederung der Funktionen des Arbeitsprozesses in Tätigkeiten verstanden werden.
Vgl. AVES-96a/
Vgl. AVES-96a/
Kennzeichnend für die Werkstattfertigung ist die verrichtungsorientierte Zusammenfassung und Anordnung der Betriebsmittel. Bei der Werkstattfertigung kommen im Extremfall alle Übergangsbeziehungen zwischen den Betriebsmitteln vor /KRY-96, GRO-74/.
Kennzeichnend für die Fließfertigung ist die objektorientierte Zusammenfassung und Anordnung der Betriebsmittel nach der technisch-wirtschaftlichen Folge der Tätigkeiten für bestimmte Produkte. Bei der Fließfertigung existiert bestenfalls zwischen zwei Betriebsmitteln nur eine Übergangsbeziehung /KRY-96, GRO-74/.
Just-in-time ist eine Produktionsstrategie, deren Ziel es ist, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch geeignete Planung, Steuerung und Kontrolle aller Materialströme un deren dazugehörigen Informationsströme Just-in-Time zu erstellen, d. h. ohne Verschwendung von Zeit, Material, Arbeitskraft und Energie entsprechend den Wünschen des Kunden bezüglich Preis, Qualität und Lieferservice bereitzustellen. Maßstab für den Erfolg ist die maximale Wirtschaftlichkeit, die zum jeweiligen Zeitpunkt durch das einsatzbereite Instrumentarium erreicht werden kann /ZIB-92/.
Dabei kann die teilautonome Leistungseinheit auch eine sehr zweckmäßige Verbindung von Werkstatt- und Fließfertigung darstellen. Die Produktivitätsvorteile der Fließfertigung können durch die objektorientierte Anordnung der Betriebsmittel nach einer häufigen Reihenfolge der Arbeitsvorgänge realisiert werden. Gleichzeitig wird die erhöhte Flexibilität der Werkstattfertigung erreicht, ohne jedoch die mit der Verrichtungsorientierung der Werkstattfertigung auftretenden Nachteile zu übernehmen.
Vgl. /DRE-94/.
Eine Untersuchung von 1500 Unternehmen des deutschen Maschinenbaus zeigt, daß nur noch bei 38% der Unternehmen eine rein zentrale Planung durchführen. 37,3% der Unternehmen führen die Fertigungssteuerung durch eine dezentrale Einheit, in Abstimmung mit einer zentralen Planungseinheit durch. Bei 24,7 7c der Unternehmen wird die Fertigungssteuerung vollständig durch eine dezentrale Einheit ausgeführt /SFB-95/.
Siehe hierzu 2.1.1 Die Auftragseinplanung als Element der Produktionsplanung und -Steuerung 39 Vgl. /GRO-95, BUL-92/.
Siehe hierzu 2.1.1. Die Auftragseinplanung als Element der Produktionsplanung und -Steuerung.
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Bischoff, J., Warnecke, H.J., Westkämper, E., Bullinger, HJ. (1999). Festlegung des Untersuchungsbereiches. In: Ein Verfahren zur zielorientierten Auftragseinplanung für teilautonome Leistungseinheiten. IPA-IAO — Forschung und Praxis, vol 292. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47980-9_2
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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