Zusammenfassung
Die Kapazitätsabstimmung ist eine Teilfunktion des gesamten Prozesses der Auftragsabwicklung. Bild 3–1 zeigt den für diese Arbeit relevanten Ausschnitt der Prozeßkette in Form eines Vorgangskettendiagramms1, gegliedert nach den Sichtweisen Organisationseinheiten, Funktionen und Daten. Diese drei Sichtweisen strukturieren die Anforderungen an ein Verfahren2 zur Kapazitätsabstimmung in Arbeitsgruppen3. Neben der Abstimmungsfunktion selbst sind hierbei die aus Gruppensicht relevante Funktion der Rückmeldung sowie die verarbeiteten Daten in Form von Grund- und Kapazitätsdaten zu betrachten.
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Literatur
Ein Vorgangskettendiagramm gibt die Beschreibungssichten (Organisationseinheiten, Funktionen, Daten und ihr Zusammenwirken) auf den Prozeßablauf wieder (vgl. Scheer 1997, S. 18f.).
Ein Verfahren bestimmt neben einer Methode die zu deren Anwendung erforderlichen Aufgabenträger und Hilfsmittel. Unter einer Methode versteht man ein System von Vorschriften zur Verarbeitung von Informationen (vgl. Dangelmaier 1986, S. 22).
Die Notwendigkeit eines solchen Verfahrens begründet sich durch die in Kapitel 2 beschriebene Komplexität des Betrachtungsgegenstandes.
In Anlehnung an Scheer 1997, S. 206.
Dies entspricht dem Konzept der „free choice situation“ (Wahl- und Entscheidungssituation) im Gegensatz zur „forced compliance situation“ (Zwang zu spezifischem Arbeitsverhalten infolge technischorganisatorischer Rahmenbedingungen) (vgl. Euler 1977, S. 292).
Vgl. Euler 1993, S. 543; Westkämper 1995, S. 92ff.
Im Kontext dieser Arbeit bezieht sich diese Anforderung auf alle Mitglieder der Arbeitsgruppe (vgl. Abschnitt 2.1).
Weder monotone Tätigkeiten noch sehr komplexe Arbeitssituationen haben einen günstigen Einfluß auf das Leistungsverhalten (vgl. Neuberger 1974, S. 55; Heckhausen 1989, S. 49).
Vgl. Bredemeier 1994. Die Visualisierung fungiert dabei als Decoder, der den Sendercode — die Aspekte des Themas — in den Empfângercode — die Interessen des Informationsempfängers — überträgt.
Vgl. Abschnitt 3.3.2.
Gegenstand des organisationalen Lernens ist ein meßbarer, aber nicht direkt beobachtbarer Vorgang in Kollektiven, der eine verbesserte Bewältigung bekannter oder die Befähigung zur Bewältigung neuer Aufgaben zur Folge hat (vgl. Garvin 1994; Kroll 1997; Leonard-Barton 1994; Probst 1998; Westkäm-per 1997b, S.231ff.).
Die Forderung, in einer Periode (in dieser Arbeit während eines Arbeitstages, vgl. Abschnitt 2.3) eine Kapazitätsabstimmung herbeizuführen, ist schwächer im Vergleich zu einer kontinuierlichen Abstimmung, weil innerhalb der Periode Dispositionsspielräume verbleiben. In entkoppelten Arbeitssystemen ist dieser Ansatz angemessen. Er liegt vielen modernen betrieblichen Gestaltungskonzepten zugrunde (vgl. Tikart 1994, S. 698).
Üblicherweise wird während des Ausgleichszeitraums eine mindestens einmalige Berührung oder Überquerung des Nullsaldos gefordert. In der betrieblichen Praxis zeigt sich oft eine Tendenz zu positiven Salden, was auf menschliche Sicht- und Verhaltensweisen (sog. „Hamstereffekt“) zurückzuführen ist (vgl. Dombrowski 1988, S. 109f).
Zu den Grundmustern flexibler Arbeitszeitmodelle vgl. Linnenkohl 1996. Das Grundmuster der „amorphen“ Arbeitszeit entspricht dem in dieser Arbeit thematisierten Flexibilisierungsansatz (vgl. ebd., S. 135ff.). Zunehmend werden die positiven Auswirkungen auf Betrieb und Mitarbeiter betont (vgl. Mies 1997, S. 202ff).
Dies schließt nicht aus, daß im Rahmen des in dieser Arbeit vorgestellten Ansatzes auch die genehmigungspflichtigen Bereiche des Zeitkorridors genutzt werden, sofern eine entsprechende fur den Betrachtungszeitraum geltende Genehmigung vorliegt.
Die zyklische Komponente beschreibt Schwankungen infolge von Konjunktur- und Saisoneinflüssen (vgl. Schlittgen 1995, S. 9).
Üblicherweise wird ein frühestzulässiger Arbeitsbeginn und ein spätestzulässiges Arbeitsende definiert.
In jüngerer Zeit wird deshalb oftmals eine Kernarbeitszeit nicht mehr vorgegeben und die Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft der jeweiligen Organisationseinheit als explizite Aufgabe überantwortet.
Vgl. Kogi 1991.
Die zulässige Höchstgrenze der täglichen Arbeitszeit ist in Deutschland gemäß §3 ArbZG auf 10 Stunden festgelegt.
Für einen Zeitraum kann ein Kapazitätsquerschnitt nur sinnvoll angegeben werden, wenn er sich während dieses Zeitraums nicht verändert. Im Prinzip wird dabei eine Aussage für sämtliche Zeitpunkte des betrachteten Zeitraums gemacht.
Vgl. Aggteleky 1990, S. 466ff, Wiendahl 1997a, S. 238.
Nach Untersuchungen von Laurig schwanken die Leistungen zwischen verschiedenen Arbeitspersonen im Bereich von mehreren 100 bis zu 1000 %. Bei kombinativen und kreativen Tätigkeiten, die in modernen Arbeitssystemen an Bedeutung zunehmen, liegen diese Werte höher als bei motorischen Tätigkeiten (vgl. Laurig 1992, S. 51).
Stochastik ist die Wissenschaft der mathematischen Behandlung von Zufallserscheinungen (vgl. Sachs 1997, S. 194).
Vgl. Warnecke 1996b, S. 22ff.
Vgl. Abschnitt 2.4.
Losteilung, Reihenfolgeveränderung, Endterminveränderung (vgl. Abschnitt 2.4).
Betriebsintern bedeutet hier in engerem Sinne, daß Übergabetermine seitens der Gruppe eingehalten werden (womit deren ureigenster Dispositionsspielraum angesprochen ist), und in weiterem Sinne, daß Übergabetermine an der Systemgrenze der Arbeitsgruppe betroffen sind, was eine gruppenübergreifende Koordination erforderlich macht. Dieser Arbeit wird die weitere Auslegung zugrunde gelegt.
Im Sinne der hier betrachteten Zeithorizonte ist der Kurzfristbereich nach Tagen, der Mittelfristbereich nach Wochen und der Langfristbereich nach Monaten bemessen.
Zur Bedeutung der kurz- und mittelfristigen Rückmeldungen vgl. Abschnitt 3.1.
Die kontinuierliche Fortschreibung von Planungsparametern ist als eine wesentliche Voraussetzung zur Realisierung wandlungsfähiger Produktionssysteme anzusehen. In der betrieblichen Praxis sind diesbezüglich erhebliche Defizite auszumachen (vgl. Westkämper 1997a, S. 21 f.). Zur Bedeutung einer Auswertung von Betriebsdaten zur Verbesserung der Planungsbasis vgl. Cnyrim 1993, S. 85f.; Lehn 1992, S. 68. Der Langfristhorizont ist nicht Gegenstand dieser Arbeit.
Der gängige Begriff Bearbeitungszustand bezieht sich im Rahmen dieser Arbeit auch auf Montagetätigkeiten.
Vgl. Abschnitt 2.3.
Ein morphologischer Kasten ist die planmäßige schematische Darstellung eines Lösungsfeldes (vgl. Zwicky 1989).
Eine manuelle Rückmeldung bei variablem Zeitintervall ist von einer hohen Rückmeldedisziplin der Mitarbeiter abhängig. Der Aufwand für die Rückmeldung soll dabei klein sein gegenüber der Auftragszeit, ansonsten stellt sich oft das Phänomen der Blockrückmeldungen (mehrere Aufträge werden gesammelt zurückgemeldet) ein. Hinzu kommen wirtschaftliche Überlegungen. Technische Hilfen, z. B. Barcode-Lesegeräte, haben aus diesen Gründen große Verbreitung gefunden.
Vgl. Abschnitt 2.3.
Eine grundsätzliche Empfehlung, den Bearbeitungszustand angearbeiteter Aufträge am Periodenende zu erfassen, leitet Penz aus Überlegungen zur Logistikqualität ab (vgl. Penz 1996, S. 94).
In der Praxis zeigt sich jedoch, daß die Authentizität manueller Rückmeldungen sehr kritisch zu prüfen ist.
Vgl. Bild 3–1.
Vgl. Abschnitt 3.2.2.
Eine Anforderung, die trotz ihrer Evidenz in der Praxis nicht selten unerfüllt bleibt (vgl. Abschnitt 3.2.2). Zur Bedeutung der Aktualität von Plandaten vgl. Harsch 1995, S.314 und Bossemeyer 1997, S. 59f.
Fertigstellungstermin ist hier der für die Arbeitsgruppe maßgebliche Termin. Er wird aufgrund einer Durchlaufterminierung festgelegt (vgl. Hansmann 1997, S. 332ff.; Wiendahl 1997a, S. 318ff). Da ausschließlich Ecktermine vorgegeben werden und die nachgelagerte Ebene insofern Freiräume erhält, kann hier auch von einem hierarchischen Planungskonzept gesprochen werden (vgl. Zäpfel 1989, S. 20Iff.).
Vgl. Abschnitt 3.2.1.
Vgl. Roschmann 1997.
Vgl. Groffmann 1992, S. 75; Staudt 1985, S. 72.
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Hüser, M. (1998). Anforderungen an ein Verfahren zur Kapazitätsabstimmung in Arbeitsgruppen. In: Adaptive Personaleinsatzsteuerung in homogenen Arbeitsgruppen bei sequentieller Auftragsstruktur. IPA-IAO Forschung und Praxis, vol 279. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47968-7_3
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