Zusammenfassung
Diese Einsicht war neu und bahnbrechend, für die Pädagogik ebenso wie für die Kinderheilkunde (3). Wer die Geschichte der Theorie der Erziehung auch nur flüchtig anschaut, etwa in dem maßgebenden Buch von Paul Barth „Die Geschichte der Erziehung“, der gewahrt die ganz einseitige Lobpreisung des Unterrichtens und also des Lernens von Tatsachen. Diese Lobpreisung entspricht ihrerseits wieder dem, was ich das „kognitive Weltbild“ des vorigen Jahrhunderts nennen möchte, das offenbar dadurch gekennzeichnet ist, daß alles vom Wissen und vom Bewußtsein (als dem Träger des Wissens) abhängt (4). Ein Kind muß lernen zu wissen, wie „man sich benimmt“, und dann wird es sich schon gesellschaftskonform benehmen. Diese kognitive Grundphilosophie ist die naturgemäße Folge des Denkens in Analogien, d.h. einer Annäherung an die seelischen Probleme des Kindes von seiten der gelehrten Männer, welche ein Kind als einen noch unentwickelten, aber letztlich doch in nuce vorhandenen Gelehrten ansehen. Diese analoge Betrachtung durch Gelehrte beherrscht die Anthropologie bis in unsere Tage.
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Schaefer, H. (1977). Die neue Einsicht. In: Kind — Familie — Gesellschaft. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, vol 1977 / 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47851-2_2
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