Zusammenfassung
Eine Anämie in der eigentlichen Bedeutung des Wortes kommt in der Lunge durch die Eigenart der physiologischen Blutversorgung nicht vor. Dagegen wird eine Anämie im Sinne des verminderten Blutgehaltes aus den verschiedenartigsten Ursachen beobachtet. Manche krankhaften Veränderungen der A. pulmonalis, die mit einer Verengerung der Gefäßlichtung einhergehen (angeborene und erworbene Pulmonalstenosen, Unterentwicklung des Gefäßes durch Entwicklungsstörung, Zusammenpressung durch raumbeschränkende Vorgänge im Herzbeutel und Mediastinum) kommen hierfür in Betracht. Wie man sich immer wieder überzeugen kann, ist der Blutgehalt der Lungen hierbei infolge des Ausgleiches durch die Anastomosenbildung keineswegs immer herabgesetzt (Kussmaul, Vierobdt). Nichtverstopfende Embolie oder Thrombose des Stammes der A. pulmonalis können hierher gehören. Bei völlige m Verschluß der Hauptäste oder der großen Verzweigungen der A. pulmonalis tritt in weitaus der Mehrzahl der Fälle keine Blutleere ein, vielmehr soll sich nach den Untersuchungen von Küttner und von Litten eine starke Blutüberfüllung ausbilden, die sich bis zur blutigen Infarzierung steigern kann (infolge der Anastomosen mit den Bronchialarterien und den außerhalb der Lunge gelegenen arteriellen Zuflüssen, der A. tracheo-oesophagea, A. oesophagea, pericardiaco-phrenica und mediastinalis). Über Fälle mit vollständiger Verlegung des Hauptstammes der Lungenarterie und Hyperämie der Lungen berichtet Hart. An den allgemeinen Anämien des Körpers, insbesondere bei Verblutungstod und bei perniziöser Anämie, nehmen die Lungen teil.
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Arndt, H.J. et al. (1931). Blutarmut (Anämie). In: Arndt, H.J., et al. Atmungswege und Lungen. Handbuch der Speƶiellen Pathologischen Anatomie und Histologie, vol 3 / 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47838-3_2
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