Der Feinbau der Epiphyse in seiner Abhängigkeit von inneren und äußeren Faktoren

Zusammenfassung

Die Epiphyse des Menschen ist mit steigendem Lebensalter regressiven Veränderungen unterworfen, welche in der Regel zwar nicht zu einer völligen Rückbildung des Organs, wohl aber einer Verringerung seines Bestandes an spezifischem Gewebe führen. Die sog. Rückbildung der Epiphyse kann als partielle Involution bezeichnet werden. In seltenen Fallen, anscheinend aber doch häufiger als in anderen Organen, leitet die Bindegewebsvermehrung in der Epiphyse des Menschen zur Sklerose und Atrophie über (vgl. Walter 1923). Die von Josephy abgebildete Epiphyse eines Kamels, die zum überwiegenden Teil aus Bindegewebe besteht, ist wohl als sklerotisch verändert zu betrachten. Soweit die bisher vorliegenden Untersuchungen ein Urteil gestatten, sind die Altersveränderungen der Epiphyse des Menschen stärker ausgeprägt als diejenigen der Haussäugetiere. Teautmann (1934) beispielsweise macht darauf aufmerksam, daß die sog. Involution der Zirbel gesunder Ziegen in nicht so intensiver Weise wie beim Menschen verläuft; bis ins höchste Alter ist funktionstüchtiges Parenchym vorhanden.