Zusammenfassung
Der letzte Abschnitt der keimleitenden Wege ist der äußere Teil der Harnröhre, der aus dem Sinus urogenitalis entsteht und eigentlich Harnsamenröhre bezeichnet werden müßte. Die eigentliche Harnröhre des Mannes ist nur das kurze Stück, das zwischen Blase und Samenhügel liegt. Dem Wunsche des Herausgebers folgend, beschreibe ich auch ihren Bau hier, obwohl die Harnröhre selbst nicht zu den Geschlechtsorganen gehört. In den Lehrbüchern der Anatomie wird der innere Teil der Harnröhre gewöhnlich zum Prostataabschnitt gerechnet. Allerdings weichen die Angaben über die Harnröhre in den gebräuchlichen Lehrbüchern recht weit auseinander und widersprechen sich sogar zum Teil. Schon bei der grob anatomischen Einteilung stößt man auf Gegensätze. Im allgemeinen unterscheidet man an der männlichen Harnröhre eine Pars prostatica, eine Pars membranacea und eine Pars cavernosa. Die Bezeichnung Pars membranacea für den innerhalb des Trigonum urogenitale gelegenen Teil ist an und für sich falsch, denn die Harnröhre ist hier von quergestreifter Muskulatur und nicht von einer Membran umgeben. Ganz abgesehen davon ist die Einteilung in drei Abschnitte an sich ungenügend, da sie dem anatomischen Verhalten in keiner Weise gerecht wird. Darauf hat, soweit ich ersehen konnte, am eindringlichsten Waldeyer (1899) hingewiesen; merkwürdigerweise sind seine Ausführungen aber kaum beachtet worden.
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Stieve, H. (1930). Die Harnröhre. In: Stieve, H. (eds) Harn- und Geschlechtsapparat. Handbuch der Mikroskopischen Anatomie des Menschen, vol 7 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47830-7_7
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