Jodbehandlung der Syphilis

Zusammenfassung

Durch die moderne Chemotherapie der Syphilis mit ihrer intensiven Wirkung auf die syphilitischen Erscheinungen ist die Jodbehandlung seit Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland (vgl. z. B. Gaucher, Jacquet und Ferrand) zunehmend zurückgetreten. Man erinnerte sich ihrer im allgemeinen fast nur mehr bei sichtbaren Erscheinungen der Spätperiode oder bei luetischen Erkrankungen der inneren Organe, im besonderen bei Behandlung der Aortitis und der sog. metasyphilitischen Erkrankungen des Zentralnervensystems; aber selbst hierbei ist die Jodbehandlung von einem Teil der Ärzte, und unter diesen vor allem von vielen Dermatologen, in einer Weise in den Hintergrund ge drängt worden, daß es wirklich an der Zeit erscheint, wieder an die ausgezeichneten Erfahrungen zu erinnern, die schon seit den 20 er Jahren des vorigen Jahrhunderts von den alten Ärzten Brera, Cullerier, Formey, Lugol, Ricord u. a. mit Jodpräparaten bei Syphilis gemacht wurden, besonders, seitdem Wallace Dublin 1836 an der Hand von etwa 150 Fällen für die damalige Zeit geradezu aufsehenerregende Erfolge mittels Jodkalibehandlung nachweisen konnte.