Jod und Jodalkalien

Zusammenfassung

Die Überfülle von unzusammenhängenden und einander oft widersprechenden Einzelarbeiten über die Wirkungen des Jods auf Organismen und deren Gewebsbestandteile beweist weniger eine sichere, universelle Leistungsfähigkeit dieses Elementes und seiner Verbindungen, sie ist vielmehr der Ausdruck der Un sicherheit, des Suchens und Tastens nach den Grundlagen, den Grundprinzipien seiner Wirkung. Es ist von vornherein klar, daß ein chemisch so differenter Körper wie Jod auf die verschiedenartigsten Bestandteile tierischer Gewebe einen Einfluß haben muß, und daß sich dieser je nach dem Applikationsort, nach dem Alter, der physiologischen Disposition, z. B. Gravidität, Erkrankungs art, Immunität, verschieden äußert. Die scholastische Auffassung des Jods als eines Alterans, als etwas den Körper tiefgreifend Veränderndes, war die intuitive Vorausahnung dessen, was wir heute unter die Begriffe Änderung der Blutzusammensetzung, der Gewebsreaktion, der Stoffwechselwirkung scheiden.