Zusammenfassung
Das Wort Ekzem, von ἐχζέµατα aus ἐχζέω aufbrausen, erscheint zum erstenmal 543 n. Chr. bei Aetius von Amida. Inhalt bekommt das Wort erst um 1800 durch Willan. Langsam und stückweise baut sich der Begriff auf, ohne bis zum heutigen Tage vollendet zu sein. Robert Willan beschreibt das Ekzem in seiner VI. Ordnung „Vesiculae“ als Eruption kleiner, nicht kontagiöser, gehäuft stehender Bläschen und nimmt vier Arten an: das Eczema impetiginosum, Eczema rubrum, Eczema solare, Eczema mercuriale. Das Ekzem ist bei Willan klinisch noch nicht in seiner vollen Breite erfaßt, denn manche Formen erscheinen beschrieben unter Lichen acrius, als Psoriasis diffusa, als Psoriasis palmaris, als Impetigo figurata, sparsa, scabida. Im Mittelpunkt der Gruppe steht das Bläschen und es wird bereits dessen Auftreten auch außerhalb des Bereiches der einwirkenden Schädlichkeiten erwähnt. Ausführlich erscheint das Eczema mercuriale geschildert. Da auch Willans Eczema rubrum vorwiegend ein Eczema mercuriale ist, und sein Eczema solare eine eigene Gruppe darstellt, so ist es richtig, daß Willan ein Ekzem beschreibt, das in der Folge als Eczema arteficiale, als Dermatitis arteficialis beschrieben und vielfach vom Ekzem gesondert wird. Die Bläschen sind für Willan nicht entzündlich, ein Beobachtungsfehler, der durch das anämisierende Ödem zu erklären ist. Die Vereiterung der Bläschen wird nicht als natürliche Fortentwicklung der serösen Bläschen gedeutet und führt zur Aufstellung der Impetigo, wodurch Ekzemformen in die Impetigogruppe, besonders als Impetigo figurata gelangen.
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Alexander, A., Kreibich, C., Unna, P.G., Winkler, F., Winkler, M. (1927). Geschichtlicher Rückblick. In: Alexander, A., Kreibich, C., Unna, P.G., Winkler, F., Winkler, M. (eds) Ekzem · Dermatitis Pruritus · Prurigo · Strophulus Neurodermitis·Seborrhoisches Ekzem. Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, vol A / 6 / 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47823-9_1
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