Zusammenfassung
Die Veränderungen der Haut sind außerordentlich vielgestaltig und gehören vielleicht zu den kompliziertesten unter allen Organveränderungen. Obwohl am längsten bekannt und naturgemäß, weil der direkten Beobachtung zugänglich, am meisten im Ablauf verfolgt, sind die Vorgänge noch lange nicht in allen Einzelheiten geklärt. Rein klinisch hat man schon sehr früh die durch Röntgenstrahlen erzeugten sichtbaren Veränderungen der Haut als entzündliche Vorgänge angesprochen, den Namen Röntgendermatitis dafür geprägt und die Erscheinungen in die Gruppe der durch Kälte, Hitze und Licht gesetzten Veränderungen eingeordnet. Es war bereits den ersten Beobachtern klar, daß sich die Wirkungen der Röntgenstrahlen von denen der genannten anderen Agenzien durch eine größere Ausdehnung in die Tiefe unterscheiden müssen. Weiterhin waren zwei hervorstechende Eigenschaften von Anfang an aufgefallen: die ausgesprochene Wirkung auf die Haarpapillen sowie die Tatsache, daß zwischen Bestrahlung und ersten sichtbaren Folgeerscheinungen eine viel längere „Latenzzeit“ besteht, als bei den anderen Agenzien und speziell auch beim Licht. Bald entwickelte sich eine Einteilung der Röntgenstrahlenveränderungen der Haut (Holzknecht, Kienböck u. a.), die in Anlehnung an die gewöhnlichen Verbrennungen in drei Grade vorgenommen wurde und der Kienböck noch eine Stufe voranstellte, welche durch Haarausfall ohne besondere wahrnehmbare sonstige Erscheinungen gekennzeichnet war.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Guhrauer, H. et al. (1929). Wirkungen der Röntgenstrahlen auf die Haut. In: Guhrauer, H., et al. Licht-Biologie und -Therapie Röntgen-Physik -Dosierung Allgemeine Röntgentherapie Radioaktive Substanƶen Elektrotherapie. Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, vol A / 5 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47822-2_16
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