Zusammenfassung
Als relatives Maß für die Menge eines Enzyms gelten die Geschwindigkeiten, mit denen unter gleichen äußeren Bedingungen der chemische Umsatz des Substrates vor sich geht. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird gewöhnlich entweder durch den in gleichen Zeiten bewirkten Umsatz ausgedrückt, wenn man sich auf die Messung der Anfangsstadien der Reaktion beschränkt, wo Umsatz und Zeit einander direkt proportional sind, oder durch Ermittlung der für einen bestimmten Umsatz erforderlichen Zeit, den Zeitwert, wenn der zeitliche Verlauf, die Kinetik der Reaktion, für ein größeres Umsatzgebiet bekannt ist. Die Zeitwertmessung liegt sowohl den präparativ gerichteten Untersuchungen über Enzyme aus dem hiesigen Laboratorium zugrunde, als auch jenen Untersuchungen 1 die aus dem Verhältnis der [2] Umsatzgeschwindigkeiten von 2 Substraten durch Enzymlösungen und -präparate verschiedener Herkunft und verschiedenen Reinheitsgrades über die Spezifität der Enzyme zu entscheiden suchen. Die Zeitwerte wurden auf folgende Weise ermittelt.
Diese und die folgende Untersuchung hat Herr R. Kuhn als mein Prtvatassistent ausgeführt (Inauguraldissertation, München, Nov. 1922), in der Zeit, als die in unseren verschiedenen Arbeiten beobachteten Differenzen der Zeitwertquotienten die Erkenntnis vorbereiteten, daß wechselnde Beimischungen von Hemmungskörpern und Aktivatoren die Schwankungen der Quotienten bedingen.
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Literatur
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Vgl. z. B. P. Th. Müller, Vorlesungen über Infektion und Immunität, Jena 1917, S. 188 ff.
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Willstätter, R., Kuhn, R. (1928). Über Spezifität der Enzyme. In: Untersuchungen über Enzyme. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47792-8_20
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