Über Indikatordiagramme im allgemeinen

Zusammenfassung

Die bisher bevorzugte schwingende Bewegung der Indikatortrommel verläuft unter der Voraussetzung eines fehlerlos arbeitenden Antriebes in der Weise, daß die Wege, die ein beliebiger Punkt des Trommelmantels zurücklegt, den gleichzeitig vom Maschinenkolben zurückgelegten Wegen proportional sind, weshalb die bei dieser Trommelbewegung indizierten Diagramme als Kolbenwegdiagramme bezeichnet werden können. Ihre Genauigkeit erleidet eine mehr oder minder große Beeinträchtigung durch die Längenänderungen, denen die zum Antrieb dienende Schnur infolge der Veränderlichkeit der Zugkraft unterworfen ist. Die Summe der auf ein Diagramm entfallenden Schnur dehnungsfehl er läßt sich ohne Schwierigkeit bestimmen, dagegen ist kein zuverlässiges Verfahren bekannt, nach dem ermittelt werden könnte, wie sich die einzelnen Fehlerbeträge auf die Längeneinheiten der atmosphärischen Linie verteilen. Aber auch dann, wenn von den Schnurdehnungsfehlern ganz abgesehen wird, erweisen sich die Kolbenwegdiagramme, soweit sie über die Vorgänge in der unmittelbaren Nähe der Totpunktlagen Aufschluß geben sollen, infolge der geringen Geschwindigkeit, mit der sich die Trommel dort bewegt, als schwer leserlich, so daß sie bei zahlreichen Untersuchungen gewisse sehr erwünschte Angaben nur in höchst unzulänglichem Maße oder gar nicht zu liefern vermögen.