Prüfung der Richtigkeit der Schlußfolgerungen an weiteren Beobachtungen und Versuchsergebnissen

Zusammenfassung

Die Schlußfolgerungen, wozu wir in den vorigen Kapiteln gekommen sind, lauten der Hauptsache nach:

• 1 Die respiratorischen Volumenschwankungen der Lungenbläschen in den verschiedenen Lungenteilen sind ungleich. Die der paravertebralen kranialen sind die geringsten. Von hier aus nehmen sie nach allen Richtungen hin rascher oder langsamer zu und erreichen in den lateralen kaudalen Teilen den höchsten Wert. In jedem Lungenteil, auch in jedem Lungenläppchen sind die respiratorischen Volumenschwankungen der peripheren Teile größer als die der zentralen.

• 2 Die Lufterneuerung (Lüftung) der Lungenbläschen ist der Größe der respiratorischen Volumenschwankungen proportional.

• 3 Die mittlere Bewegungsenergie des Luftstroms steht während derselben Atmungsphase in den verschiedenen Lungenteilen zur Größe der respiratorischen Volumenschwankungen in geradem, während der verschiedenen Phasen in demselben Lungenteil zur Dauer dieser Phasen in umgekehrtem Verhältnis. Sowohl am Anfang als am Ende jeder Phase erfährt der Luftstrom eine Verlangsamung, die der Größe und der Dauer der mittleren Stromgeschwindigkeit der Luft umgekehrt proportional ist.

• 4 Der mittlere Blut- und wahrscheinlich auch der Gewebesaft- und Lymphgehalt hat in dem suprathorakalen Lungenteil den geringsten Wert, der kaudalwärts allmählich zunimmt.

• 5 Die Bewegungsenergie des Gewebesafts und der Lymphe während der Ausatmung ist im großen und ganzen den respiratorischen Volumenschwankungen proportional.

• 6 Beim Kinde gelten diese Schlußfolgerungen nicht in dem gleichen Maße, indem die örtlichen Unterschiede der Atembewegungen nicht so groß sind wie beim Erwachsenen, während der hydrostatische Druck einen viel geringeren Unterschied aufweist.