Zusammenfassung
Bis zum 6. Jahrhundert wissen wir über das Gerberhandwerk in unsern Ländern nichts. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die Römer, bei denen es, wie wir gesehen haben, in Blüte stand, es auch in ihren Niederlasungen diesseits der Alpen ausgeübt haben. Allein nach der Völkerwanderung, die alles aus der bestehenden Ordnung gebracht hatte, sank die gesamte wirtschaftliche Kultur auf eine niedrige Stufe zurück. Handel und Gewerbe waren lahmgelegt, und die bäuerlichen Gewohnheiten der neuen Einwohner hoben das bisherige Übergewicht der Städte über das platte Land auf, denn wo immer die eingewanderten Germanenstämme eine römische Ansiedelung eroberten, bauten sie innerhalb der verfallenen Stadtmauern ihre Bauernhöfe mit Weinpflanzungen und Gärten an. Dadurch wurden Städte wie Straßburg, Speyer, Worms, Trier, Köln, Augsburg und Regensburg zu bäuerlichen Niederlassungen, die sich, außer im Umfange ihrer alten Mauern oder etwa in ihrer Bedeutung als Marktorte, von Dörfern kaum unterschieden, am wenigsten durch ihre Verfassung oder durch die Beschäftigung ihrer Bewohner.
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Literatur
Bruns, Beiträge zu den deutfchen Rechten des Mittelalters etc. Helmfledt 1799. S. 28.
Nur in einem einzigen mir bekannten Falle werden die Gerber recht defpektierlich erwähnt: im amtlichen Verzeichnis der 1419 in Prag niedergelaffenen 162 Lederer werden diele einfach als „Stänker“ (smardari) angeführt (13. 13. Tomck, Gefchichte der Stadt Prag, 1871, 2. Bd., S. 373, Wood-Jetfmar, S. 2).
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Stickelberger, E. (1915). Das Mittelalter. In: Versuch einer Geschichte der Gerberei. Bibliothek des Gerbers, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47742-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47742-3_3
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