Zusammenfassung
Stellung zu Kant und Laplace. Seinem Werke „Kosmische Physik“ (Leipzig, Hirzel, 1903) hat Sv. Arrhenius eine Kosmogonie eingeschaltet, welche im Anschlusse „an die Kant-Laplacesche Theorie und die Ergehnisse der modernen astronomischen Wissenschaft“ eine kurze Darstellung der Entwicklung unseres Planetensystems gibt. Arrhenius verhehlt sich zwar nicht, daß die Kant-Laplacesche Theorie unter nicht unbedeutenden Schwierigkeiten leide; aber in ihren Hauptpunkten will er sie doch gelten lassen. Seine Einwendungen richten sich fast ausschließlich gegen die Laplaceschen Anschauungen, weniger gegen die Kantischen und so erklärt es sich, daß seine eigene Darstellung der Kan tischen Theorie näher steht als der Laplaceschen. Z. B. weist er auf die der Laplaceschen Theorie nicht entsprechende Bewegung der Uranus- und Neptunsmonde hin; ferner macht er darauf aufmerksam, daß die Absonderung von Planeten hätte stetig vor sich gehen und folglich ein System entstehen müssen, das etwa der Ansammlung der kleinen Planeten oder den Saturnsringen entspräche; die größte Schwierigkeit der Laplaceschen Annahme bietet ihm aber die durch die Theorie der Gasmasse zugewiesene hohe Temperatur, und zwar deswegen, weil die Sonne in dem ausgedehnten Nebelzustande dabei keinen Wasserstoff in ihrer Atmosphäre habe behalten können.
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© 1908 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Nölke, F. (1908). Die Theorien von Svante Arrhenius und von Peterson-Kinberg. In: Das Problem der Entwicklung unseres Planetensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47646-4_8
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