Skip to main content

Die Dimensionen des Urnebels und der Sonne im Zustande des adiabatischen Gleichgewichts

  • Chapter
  • 29 Accesses

Zusammenfassung

Der Urnebel bei Kant und Laplace. Nach den alten Theorien sind die Dimensionen des Urnebels durch die Bahn des äußersten Planeten bestimmt, vorausgesetzt, daß man die Kometen, die sich weiter als der äußerste Planet von der Sonne entfernen, nicht als ursprüngliche Mitglieder unseres Sonnensystems betrachtet. Mit Hülfe einer leichten Rechnung erlauben sie daher, die Dichte des vorausgesetzten Urnebels festzustellen. Läßt man den Kantischen Urnebel, dessen Teilchen sich frei bewegten, sich bis zur Neptunsbahn erstrecken und nimmt ihn der Einfachheit halber als homogene Kugel an, so berechnet sich seine Dichte, da die Entfernung Neptuns von der Sonne 30 Erdweiten, eine Erdweite 210 Sonnenradien und die Dichte der Sonne das 1,4 fache der Dichte des Wassers beträgt, zu

$$\frac{{1,4}}{{(30\,.\,210)^3 }} = 5,6\,.\,10^{ - 12}$$

der Dichte des Wassers. Die Laplacesche Theorie setzt den Nebel nicht als homogen voraus. Die Dichte der höchsten Teile der Sonnenatmosphäre muß also bedeutend geringer gewesen sein als der eben berechnete Wert. Die Pseudo-Laplacesche Theorie führt zu dem Werte 1,3 10−14, die Poincarésche zu dem Werte 1,56.10−13. Nach unserer Theorie sind die Größenverhältnisse des Urnebels weder durch die heutige Erstreckung des Sonnensystems gegeben, noch lassen sie sich durch Rechnung auf einfache Weise herleiten. Denn da der Ursprungsort der Planeten nicht der Ort ist, wo sie sich jetzt bewegen, so können die heutigen Dimensionen des Sonnensystems nicht unmittelbar einer Rechnung zugrunde gelegt werden. Wir müssen versuchen, auf einem Umwege zum Ziele zu gelangen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Litratur

  1. Nach den Untersuchungen am Schlüsse des vorigen Paragraphen ist diese Annahme allerdings ziemlich hypothetisch.

    Google Scholar 

  2. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, daß die Laplacesche Theorie auf keinen Fall die Annahme des adiabatischen Gleichgewichtszustandes für die Zentralmasse zuläßt. Die Laplacesche Theorie verlangt, der Höhe der Atmosphäre zur Zeit der Abtrennung Neptuns den 130 fachen Wert, zur Zeit der Abtrennung Merkurs den 43 fachen Wert des Radius der Kernmasse beizulegen. Nach der Tabelle beträgt aber z. B. für die Masse der Atmosphäre, wenn man unter Atmosphäre die äußeren dünnen Schichten versteht, noch mehr als 1/5 der Gesamtmasse, ihre Rotationsenergie, wie die Reihe für zeigt, sogar noch mehr als die Hälfte der gesamten Rotationsenergie. Da Masse und Rotationsenergie der Atmosphäre gegen die Gesamtmasse und die gesamte Rotationsenergie müssen vernachlässigt werden können, so dürfte die Höhe der Atmosphäre demnach nur kleiner als 1/2 R angenommen werden! — Die Laplacesche Theorie erlaubt also nicht, der Zentralmasse eine Massenverteilung beizulegen, welche derjenigen des adiabatischen Gleichgewichts nahe käme.

    Google Scholar 

  3. Diese Schätzung stammt von Scheiner.

    Google Scholar 

  4. Der angegebene Wert könnte manchem als zu klein erscheinen. Wenn wir einen höheren Wert annähmen, so würden wir uns unsere Darstellung in mehrfacher Hinsicht beträchtlich erleichtern. Da uns aber daran liegt, zu zeigen, daß unsere Theorie auch bei der für sie ungünstigeren Annahme einer geringen Maximaltemperatur anwendbar bleibt, so wählen wir absichtlich einen wahrscheinlich zu kleinen Wert. Die Theorie würde den geringsten Schwierigkeiten begegnen, wenn die Maximaltemperatur ungefähr das 10 fache des obigen Wertes, 300000° C. betrüge (§§ 18, 19). — Übrigens kann die Theorie die Annahme einer Maximaltemperatur auch entbehren; allein sie würde dann darauf verzichten müssen, die Kontraktion der Gasmasse von der Zeit in gesetzmäßige Abhängigkeit zu bringen.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1908 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Nölke, F. (1908). Die Dimensionen des Urnebels und der Sonne im Zustande des adiabatischen Gleichgewichts. In: Das Problem der Entwicklung unseres Planetensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47646-4_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47646-4_15

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-47252-7

  • Online ISBN: 978-3-642-47646-4

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics