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Zusammenfassung

Wesentliche und unwesentliche Annahmen. Wenn wir uns den Entwicklungsgang, den der Urnebel bei der Umbildung in das Planetensystem nahm, vergegenwärtigen wollen, so müssen wir uns klar zu werden versuchen, welche physikalischen Faktoren dabei ins Spiel kamen. Es versteht sich von selbst, daß die den Entwicklungsgang bestimmenden äußeren und inneren Verhältnisse des Nebels von uns nicht genau rekonstruiert werden können, da die physikalischen Gesetze, welche der Mensch aus den an der Oberfläche der Erde herrschenden physikalischen Verhältnissen abstrahiert hat, nicht ohne weiteres auf jenen Urzustand anwendbar sind. Wir sind daher gezwungen, gewisse physikalische Annahmen zu machen, deren Eichtigkeit nachzuweisen wir zwar nicht imstande sind, denen einen möglichst hohen Grad von Wahrscheinlichkeit zu vindizieren wir uns aber bemühen müssen. Die Annahmen zerfallen in wesentliche und unwesentliche. Mit den wesentlichen steht und fällt unsere Theorie; die anderen sind nicht gerade als unerläßlich zu bezeichnen, sie dienen der Theorie nur als Nebenstützen. Die letzte Art kommt in den §§ 13, 14, 15 und bei der Erörterung derjenigen Tatsachen, welche sie erklären soll, zur Sprache; der Begründung der wesentlichen Annahmen ist dieser Paragraph gewidmet. Eine Übersicht über sämtliche Annahmen gibt § 23.

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Litratur

  1. Wollte man die im Wasser verbundenen Atome Wasserstoff und Sauerstoff voneinander trennen, ohne daß diese ihre elektrische Ionenladung einbüßten, so wäre nach einer Rechnung von Helmholtz die dazu erforderliche Kraft 400000 Billionen mal größer als ihre gegenseitige Massenanziehung. Sie wirken aber nur in unmittelbarer Nähe mit dieser Kraft aufeinander.

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  2. Daß es möglich ist, elektrische und Gravitationswirkungen aufeinander zu beziehen, geht z. B. aus Untersuchungen von Abraham hervor, nach denen die Trägheit der Elektronen als Selbstinduktion gedeutet werden kann.

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  3. In Geißlerschen Röhren können verdünnte Gase unter dem Einflüsse elektrischer Schwingungen noch Licht aussenden, wenn ihre Temperatur geringer als −200° C. ist. Arrhenius führt das Leuchten der Gasnebel darauf zurück, daß die von den Sonnen ausgestrahlten Elektronen von den Nebeln aufgefangen und dann zu elektrischen Entladungen gezwungen werden. Auf diese Weise will er auch erklären, daß einige Nebel in den peripherischen Teilen stärker leuchten als im Innern. Aber seiner Erklärung steht entgegen, daß ein Auffangen der Elektronen in den peripherischen Teilen der Nebel, die sogar in ihren zentralen dichteren Teilen das Licht hinter ihnen stehender Sterne fast ungehindert durchlassen, wegen der außerordentlich geringen Dichte der Nebelmassen nicht wahrscheinlich ist, ferner, daß der Ringnebel in der Leyer, der für das menschliche Auge im Innern weniger intensiv leuchtet als am Rande, bei photographischen Aufnahmen das umgekehrte Verhalten zeigt. Wir nehmen an, daß die elektrischen Kräfte, welche den Nebel zum Leuchten bringen, im Innern derselben ihren Sitz haben; denn auch elektro-magnetische Wellen, welche, von der Sonne ausgehend, auf der Erde z. B. die prächtigen Nordlichterscheinungen hervorrufen, können kaum zur Erklärung herangezogen werden, da die Nebel sonst, ebenso wie die Nordlichter, nur von Zeit zu Zeit aufleuchten dürften.

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  4. Um die Entstehung der Doppelsterne erklären zu können, ist man gezwungen, anzunehmen, daß sie schon im Urnebel als zwei getrennte, höchstens durch zerstreute Nebelmaterie miteinander verbundene Massen vorhanden waren. Von den alten Theorien würden höchstens noch die Laplacesche und die Poincarésche geeignet erscheinen, eine Erklärung ihrer Entstehung zu geben. Beide erlauben zwar, ohne Schwierigkeit die oben angedeuteten großen Revolutionsgeschwindigkeiten der Doppelsterne herzuleiten, aber zwei Gründe stehen ihrer Anwendbarkeit entgegen. Erstens läßt das Massenverhältnis der Doppelsterne nicht zu, den kleineren durch Abschleuderung von dem größeren entstanden zu denken, und zweitens hätte die Bahn jedes Sternes fast kreisförmig werden müssen, während sie in Wirklichkeit meistens stark elliptisch ist.

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  5. Auch die Monde Saturns zeigen eine auffällige Kommensurabilität der Unilaufszeiten; siehe A. v. Humboldt, Kosmos III. Band.

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  6. Die Beispiele sind angeführt nach Schulhof; siehe H. Kleins Handbuch der allgemeinen Himmelsbeschreibung, 1901.

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  7. Die Verzögerung der mittleren Bewegung eines Kometen kann auch durch einen Massenverlust desselben erklärt werden; siehe Valentiner, Handwörterbuch der Astronomie, Artikel „Kometen und Meteore“.

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  8. Vielleicht aber haben solche Meteormassen zu der von Arrhenius erwähnten (1. c. Bd. I, S. 206) negativen Beschleunigung, falls diese nicht auf einen Rechnungsfehler oder einen Massenverlust zurückzuführen ist, den Anstoß gegeben.

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  9. Bei der Enckesehen Annahme m = 2, r=2 wird die Funktion des Widerstandes gleich k′υ6. En cke setzt demnach die resultierende Größe des Widerstandes einer viel zu hohen Potenz von υ proportional.

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  10. Das letzte trifft näherungsweise für die Sonnenferne des Kometen zu. In diesem Falle wird nämlich, da der von der Form des Kometen abhängende Widerstandsfaktor der Oberfläche, also dem Quadrate des Eadius proportional ist, der Eadius des Kometen der 4. Wurzel aus dem Radiusvektor der Bahn proportional. Geht man von dem dem Radiusvektor 1,084 re entsprechenden Kometendurchmesser, 23000 Meilen, aus, so würde sich hiernach der Durchmesser des Kometen in der Entfernung 1,714 re zu 25600 Meilen berechnen; die Tabelle gibt 25000 Meilen. — Das erste gilt wahrscheinlich näherungsweise für die Sonnennähe des Kometen. Der Kometendurchmesser müßte dann der Wurzel aus dem Radiusvektor proportional sein. Nach der Tabelle nimmt er allerdings schneller, ungefähr dem Radiusvektor proportional, ab; aber dies hat vielleicht darin seinen Grund, daß man in der Sonnennähe infolge der störenden Einwirkung des Sonnenlichtes für den Durchmesser des Kometen zu kleine Werte gemessen hat.

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  11. Der Stern 61 Cygni ist uns etwas näher; die meisten übrigen Fixsterne, deren Parallaxen mit einiger Sicherheit bestimmt sind, befinden sich aber weiter von der Sonne entfernt.

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  12. Man hat Meteore mit mehr als 150 km sec−1 Geschwindigkeit in die Atmosphäre eindringen sehen.

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  13. Kreutz nimmt zur Erklärung der Teilung eines Kometen eine in der Richtung der Tangente auf denselben wirkende Kraft, also einen Widerstand des Mittels an (Untersuchungen über das Kometensystem 1848 I, 1880 I und 1882 II). Bei dem Kometen 281 berechnet er für den ungeteilten Kern eine Umlaufszeit von 1497 Jahren und für die 4 entstehenden Teilkerne Umlaufszeiten von 666–967 Jahren. Die die Teilung verursachende Kraft verkürzte hiernach die Bahndimensionen fast um die Hälfte.

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  14. Auch Helmholtz sagt einmal, es gebe Kometen, deren große Bahnachse durch den Einfluß eines ihrer Bewegung widerstehenden Mittels im Weltraum fortwährend kleiner werde („Vorlesungen über die Theorie der Wärme“, herausgegeben von Fr. Richarz; Leipzig 1903, S. 252).

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Nölke, F. (1908). Physikalische Hypothesen. In: Das Problem der Entwicklung unseres Planetensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47646-4_12

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