Zusammenfassung
Der Gedanke, pulverförmig zermahlene Kohle mit Luft durchmischt zu verbrennen, ist nicht neu. In England wurde auf Kohlenstaubfeuerungen bereits im Jahre 1831 ein Patent genommen. Crampton war aber der erste, der einen Ofen mit Kohlenstaubfeuerung gebaut und mit Erfolg betrieben hat (etwa um 1870). In Deutschland wurden entsprechende Versuche um das Jahr 1890 aufgenommen, haben aber die gehegten Erwartungen nicht erfüllt. Es wurden zwar z. T. recht günstige Wirkungsgrade erzielt, trotzdem vermochten sich Kohlenstaubfeuerungen nicht durchzusetzen, da bereits bekannte, einfachere Feuerungen fast ebenso günstig arbeiteten, ohne die betriebstechnischen Nachteile von Staubfeuerungen aufzuweisen. Außer der Herstellung des feinen Kohlenpulvers, die vielfach mit unzulänglichen Mitteln bewirkt wurde, machten besonders das feuerfeste Mauerwerk der Kessel und das Anheizen Schwierigkeiten. Es überrascht heute nicht mehr, daß jenesmal hinsichtlich Wärmeausnutzung und Betriebssicherheit nur Flammrohr- und ähnliche Kessel mit Innenfeuerung bei Beheizung mit Kohlenstaub einigermaßen befriedigten, während bei Schrägrohrkesseln Mauerwerk und Rohre stark angegriffen wurden und die Wärmeausnutzung recht mangelhaft ausfiel. Beim jenesmaligen Stand der Entwicklung war die Bemerkung von Hai er „Die Anwendung von Kohlenstaubfeuerungen dürfte sich überhaupt im wesentlichen auf Flammrohrkessel beschränken. Bei allen anderen Kesselbauarten, namentlich auch bei Wasserrohrkesseln, ergeben sich mehr oder weniger Schwierigkeiten“ durchaus berechtigt. Gegen das Jahr 1900 kamen dann einige mechanische Roste auf, darunter der Kettenrost, die eines der schwerwiegendsten Argumente gegen Roste, die Rauchentwicklung, fast völlig beseitigten. Damit entfiel ein Faktor, der weit über seine technische Bedeutung hinaus für die Propagierung von Staubfeuerungen in der Öffentlichkeit überaus zugkräftig gewesen war.
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Münzinger, F. (1921). Einleitung. In: Kohlenstaubfeuerungen für ortsfeste Dampfkessel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47640-2_1
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