Zusammenfassung
Aus dem vorigen Abschnitt sollen die Beziehungen kurz wie folgt zusammengefaßt werden. Bis zu 26% Wasser werden je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft in der Holzmasse selbst eingelagert. Was darüber hinausgeht, findet sich in den Zellhohlräumen frei und sichtbar. Die Holzmasse ist „kolloidal“, quellbar. Sie hat die Fähigkeit, Wasser anzuziehen und zwischen ihren kleinsten Teilchen einzulagern, wobei diese gleichzeitig auseinanderrücken und die Masse an Umfang zunimmt. Das in die Zellhohlräume aufgenommene Wasser ändert die Wand nicht, ebensowenig wie etwa Wasser in einem Blecheimer. Die im Saft enthaltenen Stoffe, wie Stärke und Zucker usw., sind kolloidal löslich, während die Holzmasse sich in ausgeflocktem Zustande befindet und in Wasser nicht mehr löslich ist. Die Quellung des Holzes ist je nach der Art verschieden, jedoch genau begrenzt. Die Grenze Hegt bei etwa 26%. Durch scharfes Erhitzen oder mehrfaches Wiederholen von Trocknung und Anfeuchtung kann der Zeitablauf von Schrumpfung und Quellung verlangsamt werden, wenn die Holzmasse jedoch hierbei nicht chemisch verändert wird, z. B. durch Erhitzen bis zur beginnenden Destillation oder Verkohlung, so ändert sich der Betrag der Quellung selbst so gut wie gar nicht. Keinesfalls ist es möglich, die Trocknung des Holzes, d.h. die völlige Entfernung des Wassers „irreversibel“ zu machen. Die Quellung entspricht fast genau dem Volumen des aufgenommenen Wassers. Bei ganzen Holzstücken ist sie gelegentlich größer. Man denke sich etwa eine viereckige Schachtel aus Gelatine, die ausgetrocknet und zusammengeschrumpft ist. Wenn die Wände sich mit Wasser füllen, so richten sie sich gerade, und nicht nur die Wände, sondern auch der Hohlraum wird größer. Dadurch kann die Schachtel als Ganzes auch mehr Wasser aufnehmen. So ist es auch zum Teil mit den Zellen des Holzes. Zum Unterschied von der Quellung der Zellwände könnte man diese Zunahme des Umfanges des ganzen Stückes als unechte Quellung bezeichnen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Moll, F. (1930). Die Beziehungen der Holzmasse zum Wasser. In: Künstliche Holztrocknung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47630-3_3
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