Zusammenfassung
Für die Erkennung und Beurteilung des krankhaften Geschehens, das man unter dem Begriffe der Nierenkrankheiten zusammenfaßt, haben wir zur Zeit zwei hauptsächliche Aufgaben: einmal müssen wir, soweit das möglich ist (über diesen Punkt werden wir noch sprechen), uns eine Vorstellung zu machen suchen von dem anatomischen Zustande der Nieren bei dem zu behandelnden Kranken. Das klingt wie ein arger Rückfall in die pathologisch-anatomische Klinik. Das ist es auch, und der ganze Gedanke ist nicht ungefährlich, weil er uns leicht auf Abwege führt. Wir können ihn aber nicht vermeiden. Denn unsere ärztliche Kenntnis der Nierenkrankheiten hat sich im wesentlichen unter Zugrundelegung anatomischer Bilder entwickelt, man denke nur an die Benennungen. Indessen nicht nur diese, sondern auch das Urteil über funktionelle Beziehungen wird vielfach abgeleitet aus den Vorstellungen, die man sich bildet von dem bestehenden morphologischen Zustande der Nieren und anderer Gewebe. Ferner beruht jede Ansicht über den Verlauf einer sog. Nierenkrankheit ebenfalls rein empirisch auch auf anatomischen Vorstellungen.
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Literatur
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Krehl, L. (1931). Nieren und Harnwege. In: Die Erkennung Innerer Krankheiten. Entstehung, Erkennung und Behandlung Innerer Krankheiten, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47588-7_9
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