Zusammenfassung
Die Grundlage für eine Erklärung des planetarischen Windsystems bilden die durch die Temperaturverteilung auf der Erdoberfläche bedingten barometrischen Druckunterschiede im gleichen Niveau und die ablenkende Wirkung der Erddrehung.
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Auf 10° Breite beträgt der Luftdruck in 4 km Höhe über dem Meere etwa 470 mm, auf 50° Breite etwa 455 mm. Das sind auf rund 2400 sm etwa 300 m Gefälle. Wie schon erwähnt (S. 39), hat dieses Druckgefälle eine jährliche Periode. Es ist im Sommer der betreffenden Halbkugel, infolge der geringeren Temperaturunterschiede zwischen Tropen-und Polarregion, etwa dreimal kleiner als im Winter, was natürlich eine bedeutend schwächere Luftzirkulation zwischen Äquator und Pol im Sommer der betreffenden Halbkugel zur Folge hat.
So erklärt sich vielleicht die auffallende Tatsache, daß die Polarregionen, die doch die Gegenden der größten Kälte sind und zudem die Orte, gegen die in der Höhe alle Luft scheinbar abfließt, dennoch Gegenden relativ niedrigen Luftdrucks sind.
Im Kapitel 2 wurde erwähnt, daß die Temperatur der isothermen Zone am Äquator am niedrigsten ist, so daß bereits in etwa 12 km Seehöhe die mittlere Temperatur in der Äquatorregion niedriger ist als in unseren Breiten. Von 17–18 km Seehöhe an werden auch die mittleren Temperaturen der ganzen Luftsäulen am Äquator niedriger als in mittleren Breiten sein, so daß in Höhen über 17–18 km eine Umkehrung des Druckgefälles stattfindet. Daraus kann man folgern, daß der Antipassat nicht über 17–18 km Seehöhe hinausreicht, und daß darüber wieder eine gegen den Äquator gerichtete Luftströmung vorhanden ist.
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Krauß, J. (1917). Der allgemeine Kreislauf der Atmosphäre, die großen Windsysteme und die wichtigsten periodischen Winde an der Erdoberfläche. In: Krauß, J. (eds) Grundzüge der maritimen Meteorologie und Ozeanographie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47586-3_8
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