Zusammenfassung
Diese Strömungen liegen im Bereich der Passate und der Kalmenzone. Im Gebiete des Nordostpassats haben wir die nach Westen setzende nördliche Äquatorialströmung, im Südostpassat die gleichfalls nach Westen gerichtete südliche Äquatorialströmung und in der östlichen Hälfte des Ozeans, zwischen beide eingeschaltet, die entgegengesetzt, nämlich östlich verlaufende Guineaströmung. Diese Strömungen erleiden wie die beiden Passatregionen mit den Jahreszeiten Verschiebungen, so daß auch ihre Mittelachse auf der nördlichen Halbkugel liegt und im Nord winter der nördliche, im Südwinter der südliche Äquatorialstrom stärker als im Sommer der betreffenden Halbkugel entwickelt ist.
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Von den Wassermassen, die der Atlantische Strom durch den Faröer-Shetland-Kanal in das Nordmeer sendet, werden zwei Zweige an die Nordsee abgegeben. Die Hauptmasse aber bewegt sich längs der Norwegischen Westküste, bis sie sich in etwa 72° nördl. Breite in zwei Arme teilt. Der Arm mit dem Wasser von größerem Salzgehalt verfolgt seinen Weg nach Norden, geht am Westufer von Spitzbergen entlang bis zum 76. oder 77. Breitengrad, taucht hier unter das kalte, aber wegen seiner Salzarmut leichtere, polare Oberflächenwasser und erscheint dann wieder bei der Insel Amsterdam (79° nördl. Breite). Die Geschwindigkeit dieses Stroms wechselt zwischen 5 und 10 Seemeilen in 24 Stunden; das Geschwindigkeitsmaximum soll oft erst in 100–200 m Tiefe liegen. Der zweite Hauptarm läuft in der Mulde zwischen dem Nordkap und der Bäreninsel, sich infolge der Erdumdrehung nach Osten neigend, in die flache Barentsee, in der er sich, den Bodenformen sich anpassend, fächerförmig in Nebenarme teilt und ausbreitet. Die neueren Messungen der Tiefentemperaturen der Polarzonen beider Halbkugeln lassen es als bewiesen erscheinen, daß sehr salzhaltiges, warmes Tiefenwasser überall weit polwärts vordringt.
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Krauß, J. (1917). Die Oberflächenströmungen des Atlantischen Ozeans. In: Krauß, J. (eds) Grundzüge der maritimen Meteorologie und Ozeanographie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47586-3_19
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