Zusammenfassung
Das EEG wird in mehreren Charakteristika durch genetische Faktoren mitbestimmt. Dies betrifft Merkmale der Hintergrundaktivität ebenso wie sog. hypersynchrone Aktivität. Im Rahmen der Epilepsiegenetik haben 3 Merkmale eine besondere Bedeutung erlangt: die „spikes and waves“, die Photosensibilität und die sog. parietalen Thetarhythmen des Kleinkinds (Doose et al. 1973; Doose u. Gerken 1973; Gerken u. Doose 1973). Die Prävalenz dieser Merkmale in der Gesamtbevölkerung liegt zwischen 2 und 15%. Da sie sich eindeutig altersabhängig ausprägen, findet man sie in dieser Häufigkeit jedoch nur im Kindesalter, zur Zeit der maximalen Expressivität. Häufigkeit, Alters- und Geschlechtsbetonung und die familiäre Verteilung der Merkmale sind mit monogenen genetischen Modellen nicht zu vereinbaren. Es muß daher ein multifaktorielles Gefüge als Ursache angenommen werden. Die Feststellung einer multifaktoriellen Bedingtheit ist allerdings unbefriedigend, solange sie nicht mit Modellannahmen angereichert werden kann Die Ausgangssituation sei noch einmal zusammengefaßt: Wir kennen 3 genetisch mitbestimmte Merkmale gesteigerter kortikoretikulärer Anfallsbereitschaft: „spikes and waves“, Photosensibilität und Thetarhythmen. Zwischen diesen Merkmalen sind nun mehrere Arten von Beziehungen denkbar. Sie können
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1.
nur unterschiedliche Ausdrucksformen der gleichen „genetischen Anomalie“,
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2.
Ausdrucksformen dreier verschiedener, voneinander unabhängiger Anomalien oder
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3.
in unterschiedlicher Weise kausal miteinander verknüpft oder partiell voneinander abhängig sein.
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Literatur
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Doose, H., Baier, W. (1987). Untersuchungen zur Abhängigkeitsstruktur konstitutioneller EEG-Merkmale. In: Fichsel, H. (eds) Aktuelle Neuropädiatrie 1986. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47569-6_43
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