Erste Erfahrungen mit der Progabidemonotherapie bei epileptischen Kindern

Zusammenfassung

Progabide ist ein neues, vielversprechendes Antikonvulsivum aus der Reihe der GABA-Rezeptoragonisten, die durch ihre GABAergen Wirkungen eine zunehmend größer werdende Beachtung in der Behandlung der Epilepsien finden. Dies um so mehr, als Analysen aus epileptogenen Bezirken, die bei der operativen Behandlung von Epileptikern exzediert wurden, in der Mehrzahl der Patienten eine herabgesetzte Fähigkeit dieser Areale zur Synthese von GABA ergaben; allerdings konnte in 15% der Patienten eine normale und bei weiteren 15% sogar eine erhöhte GABASynthese nachgewiesen werden (Lloyd et al. 1984). Es kann somit kein Zweifel bestehen, daß bei der Mehrheit der epileptischen Patienten eine Herabsetzung der GABA-Synthese im ZNS angenommen werden muß. So sind auch die guten antikonvulsiven Effekte des Progabide im Tierversuch zu erklären (Cepeda et al. 1982; Löscher 1984; Zirkovic et al. 1984; Naquet 1984). Erste klinische Studien im Add-on-Verfahren ergaben bei den mit Progabide behandelten Epileptikern in einem hohen Prozentsatz gute antikonvulsive Effekte, was dafür spricht, daß auch beim Menschen die GABAergen Mechanismen dieser Substanz ihre Wirkung entfalten (Dulac et al. 1984; Kulakowski 1984; Viani et al. 1984; Weber et al. 1984; van Parys et al. 1984; Martinez-Lage u. Viteri 1984; Loiseau 1984).