Zusammenfassung
Allgemeines: DieFrage der Ätiologie der Erkrankung beansprucht das gleiche Interesse wie das Studium der klinischen Erscheinungen. Denn durch den Nachweis eines spezifischen Krankheitserregers wird die Anerkennung als selbständiges Krankheitsbild und die Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen erst definitiv gesichert. Die Forderung einer ätiologischen Definition wurde aber mit der Ausdehnung des Krankheitsbegriffes über den von His und Werner ursprünglich gezogenen Rahmen hinaus noch dringender. Obwohl die klinische Symptomatologie und — wie wir noch sehen werden — auch das Ergebnis der epidemiologischen Erfahrungen an der Zusammengehörigkeit der verschiedenen von uns beschriebenen Krankheitsformen keinen Zweifel lassen, so kann das wichtigste Glied in der Kette der Beweise doch nur der Nachweis der gleichen Ätiologie sein. Umgekehrt kann aber auch die vielfach schwierige klinische Diagnostik durch den Nachweis des Erregers eine wertvolle Unterstützung und Erleichterung erfahren. Eng verknüpft mit der Frage der Ätiologie ist ferner die Frage der natürlichen Übertragung der Krankheit, deren Lösung die Grundlage für eine wirksame prophylaktische Bekämpfung bildet. Das Studium der morphologischen und biologischen Eigenschaften des Erregers endlich muß uns Aufschluß geben über die Beziehungen des wolhynischen Fiebers zu anderen Erkrankungen und die nosologische Stellung im System der Infektionskrankheiten überhaupt, ebenso wie es der Ausgangspunkt für die Auffindung einer spezifischen Therapie werden kann. —
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Jungmann, P. (1919). Ätiologie des wolhynischen Fiebers. In: Das Wolhynische Fieber. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47546-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47546-7_3
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