Zusammenfassung
Von den Schwierigkeiten, die die Feststellung einer wirklichen Heilung dieser chronischen über Jahrzehnte sich ausdehnenden Infektion bietet, sind die Ärzte seit langer Zeit überzeugt. Jahrelanges Freibleiben von irgendwie erkennbaren Krankheitszeichen gibt, wie wir wissen, keine Gewähr dafür, daß Heilung eingetreten ist; denn auch sehr spät noch können nach scheinbar voller Gesundheit sich wieder mehr oder weniger schwere, nicht selten tödliche Späterkrankungen einstellen. Auch die öfters wiederholten Blutproben gewähren in dieser Hinsicht keinen sicheren Anhalt, so erfreulich ihr negativer Ausfall nach kräftiger Behandlung für den Kranken auch erscheinen mag. Denn es gibt gar nicht so selten Fälle, in denen das Blut jahrelang trotz genauer mehrfacher Untersuchung frei befunden wird, die Krankheit aber trotzdem im verborgenen fortbesteht. Gerade in dieser Hinsicht ist mit der praktischen Verwertung der Wassermannschen Reaktion viel gesündigt worden und Kranke und selbst Ärzte beruhigten sich, wenn „das Blut rein befunden“ wurde, mit der unberechtigten Zuversicht, daß nun auch die Krankheit selbst und ihre Übertragbarkeit erloschen sei. Vor solcher Überschätzung dieser trefflichen Probe muß aber nachdrücklich gewarnt werden.
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Literatur
Durch Anwendung der stärksten Quecksilberkur, der Calomeleinspritzungen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hoffmann, E. (1927). Ist die Syphilis eine heilbare Krankheit?. In: Wie kann die Menschheit von der Geissel der Syphilis Befreit Werden?. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47530-6_4
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