Zusammenfassung
Das in Abb. 339 dargestellte Zustandsschaubild wurde voN Canneri1 mit Hilfe der thermischen Analyse ausgearbeitet. Dazu ist folgendes zu bemerken:
-
1.
Das Bestehen einer eutektischen Horizontalen bei 674° und einer Umwandlungshorizontalen bei 503 ° und die Tatsache, daß die bei diesen Temperaturen stattfindenden Vorgänge die größte Wärmetönung (Maximum der Haltezeiten) bei 4,2–4,5% Mg besitzen, ließe die Deutung zu, daß bei 674° eine Schmelze von der annähernden Zusammensetzung La4Mg (4,19% Mg) eutektisch erstarrt, und daß bei 503° die beiden Bestandteile des Eutektikums (La und LaMg) unter Bildung der Verbindung La4Mg reagieren. Gegen diese Deutung spricht jedoch die Tatsache, daß die beiden von den Schmelzpunkten des Lanthans und der Verbindung LaMg abfallenden Liquidusäste (vgl. Nebenabb.) sich nicht in einem eutektischen Punkte schneiden, sondern bei 3,5% bzw. 5% Mg die Horizontale von 674° treffen. Canneri schließt daraus, daß zwischen den beiden eutektischen Punkten von 3,5 und 5% Mg ein Liquidusast liegen müsse (in der Nebenabb. gestrichelt gezeichnet), der der Primärkristallisation der Verbindung La4Mg entspräche. Thermisch ließ sich dieser Liquidusast nicht nachweisen2.
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Literatur
Canneri, G.: Metallurg, ital. Bd. 23 (1931) S. 810/13. Reinheitsgrad des La: 99,6%.
Es sei gestattet, in diesem Zusammenhang auf folgendes hinzuweisen: R. Kremann u. Mitarb. hatten gefunden, daß bei einer Anzahl binärer Systeme von organischen Verbindungen (Benzolderivate) ein horizontaler Teil auf der Liquiduskurve besteht, analog dem von Canneri bei La-Mg gefundenen. Sie hatten die Vermutung ausgesprochen, daß der zwischen den beiden eutektischen Punkten gelegene Teil der Liquiduskurve der Primärkristallisation einer Verbindung entspricht. Die Neubearbeitung der betreffenden Zustandsdiagramme durch N. A. Püschin und I. I. Rikowski: Z. physik. Chem. Bd. 151 (1930) S. 257/68 zeigte jedoch, daß ein solcher praktisch horizontaler Teil der Liquiduskurve nicht besteht.
Die Verbindung La4Mg könnte möglicherweise auch unter Zersetzung schmelzen; die eine der beiden Horizontalen wäre dann eine Peritektikale, die bei einer nur sehr wenig von 674° verschiedenen Temperatur verläuft.
Die Verbindung kann sich nur an der Trennungsfläche der beiden flüssigen Schichten bilden.
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Den in der Originalveröffentlichung Canneris angegebenen Liquidustemperaturen zwischen 30 und 48% Pb zufolge hegt das Maximum der Pb-ärmsten Verbindung bei 39–40% Pb (vgl. die punktierte Kurve), d. h. zwischen den Zusammensetzungen La3Pb (33,21% Pb) und La2Pb; letztere war von dem Verf. als dem Maximum zugehörig angegeben worden. Auf Anfrage teilte mir Herr Dr. Canneri die in Abb. 340 angegebenen Temperaturen, die der Formel La2Pb genügen, mit.
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„Die Schwierigkeit bei der Untersuchung der Li-Mg-Legierungen liegt darin, daß man bis zum Mg-Schmelzpunkt erhitzen muß, um homogene Schmelzen zu erhalten, und daß in diese Schmelzen schon bei ziemlich hoher Temperatur das mit Glas geschützte Thermoelement eingeführt werden muß. Hierbei wird zwischen 500 und 600° das Glas beinahe augenblicklich unter Zischen zerstört. Bei Anwendung von eisernen Schutzröhren wäre es wohl möglich, das Li-Mg-Diagramm in befriedigender Weise auszuarbeiten“(nach Masing-Tammann).
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Eine systematische Röntgenanalyse des Systems wird von E. Zintl durchgeführt.
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Die Legn. (300 Einwaage) wurden unter Verwendung von reinem. Pb und 98% igem Li unter LiF-Decke erschmolzen. Sämtliche Legn. wurden analysiert.
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Auch auf wässerigem Wege sind S-reichere Sulfide nicht darstellbar, da keine kristallisierten Präparate erhalten werden.
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Die Legn. mit mehr als 94,5% Sn wurden in Glasgefäßen, die Li-reicheren Legn. in Eisengefäßen im H2-Strom zusammengeschmolzen.
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Experimentelles s. bei Cd-Li.
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