Zusammenfassung
Bislang ist im Bergbau der hydraulischen Kraftübertragung nur geringe Beachtung geschenkt worden. Dies ist noch um so sonderbarer, weil gerade in den Gruben durch die ständigen Wasserzuflüsse die günstigsten Verhältnisse zur Einführung und Verwertung dieses Kraftmittels vorliegen. Ist doch fast eine jede Grube mit Wasserhaltungsmaschinen versehen, die die gesammelten Grubenwasser von einer tiefen Sohle aus zu Tage heben müssen. Sieht man nun näher zu, woher all das Wasser zuströmt, so kann man ohne weiteres erkennen, daß es ziemlich aus allen Grubenteilen herkommt. Es sammelt sich erst in den Abbaustrecken u. dgl., rieselt dann die Bremsberge, Stapelschächte und so fort hinab, um endlich in einer Sumpfstrecke vereinigt zu werden. Warum überläßt nun der Bergmann das Wasser sich selbst? Warum geht er nicht zu einer geordneten Wasserwirtschaft über? Es würden nur verhältnismäßig unbedeutende Vorkehrungen zu treffen sein, um auf jeder Sohle die Wasser zu sammeln, und statt dieselben die Stapelschächte und dergleichen hiunterstürzen zu lassen, in Rohrsträngen zu fassen, um nunmehr ihre Energie auszunutzen. Die Kraftübertragung auf hydraulischem Wege hat aber auch in den Fällen ihre erheblichen Vorzüge, wo das Wasser von Tage aus in einer Rohrleitung geführt würde, wo also das spätere Hochpumpen des verbrauchten Wassers ganz auf Rechnung des hydraulischen Kraftbetriebes zu setzen wäre, nicht aber wie vorhin, wo diese Unkosten auf das Wasserhaltungskonto fielen. Es gibt nämlich keine Energieform, die bei ihrer Fernleitung so wenig Leitungsverluste aufweist als eben das Druckwasser. Ferner ist der Wirkungsgrad von Wassermotoren ein erheblich günstigerer, als der von Druckluftmotoren.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Gerke, A., Herwegen, L., Pütz, O., Teiwes, K. (1912). Allgemeines über die Kraftübertragung auf hydraulischem Wege. In: Gerke, A., Herwegen, L., Pütz, O., Teiwes, K. (eds) Gewinnungsmaschinen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47486-6_49
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