Infektiöse Erkrankungen des Gehirns und Rückenmarks

Zusammenfassung

Auf die infektiösen Erkrankungen des Zentralnervensystems wird naturgemäß in mehreren Kapiteln dieses Handbuches Bezug genommen werden müssen. Überschneidungen werden sich nicht ganz vermeiden lassen. An dieser Stelle kommen in der Hauptsache nur die Folgezustände jener infektiösen Allgemeinerkrankungen in Betracht, die unter anderem auch eine Beteiligung des Nervensystems mit sich bringen können. Selbst dann nötigt die stoffliche Einteilung des Handbuches hier insofern zu Beschränkungen der Betrachtung, als z. B. meningeale Begleiterscheinungen, Sinusthrombose, Abscesse nicht eingehend behandelt zu werden brauchen. Das gleiche gilt für die organisch eigentlich eng dazugehörigen peripheren Neuritiden. Der verbleibende Rest stellt entgegen vielleicht einer ursprünglichen Erwartung kein befriedigendes Gebiet der Neurologie dar. Unerfüllt bleibt im allgemeinen die Erwartung, daß jeder Krankheitserreger oder sein Gift auch ein eigenes Vorzugsgebiet im Nervensystem habe. Das ist nur in beschränktem Umfang der Fall. An sich ist die Zahl der möglichen Angriffsweisen solcher Schäden keine sehr große, aber jede von ihnen kann bei jeder Infektionskrankheit auftreten, und es muß notwendig ermüdend sein, sie immer wieder nennen zu müssen.