Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Farbentheorien, deren keine sich allgemeine Geltung verschafft hat. Die verbreitetste ist die Young-Helmholtzsche, aber gerade sie leidet unter dem Mangel, daß sie dem antagonistischen Verhalten einzelner Farben nicht genügend Rechnung trägt; und gerade bei den Affekten tritt dieser Antagonismus in den Vordergrund. Dies erschwert das Ziehen einer Parallele.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Wenn wir die Farben im Spektrum, die Affekte in unserer Skala numerieren, so heben sich bei den Farben auf: 1 (Rot) und 4-5 (Grünblau), 2 (Orange) und 5 (Blau), 3 (Gelb) und 6 (Indigoblau), 3-4 (Gelbgrün) und 7 (Violett), 4 (Grün) und 7-1 (Purpur); bei den Affekten der 2. und der 5., der 3. und der 6., der 4. und der 7.
Bei hellem Tage nehmen wir, in einem Gemälde z. B., besser die roten und gelben, in der Dämmerung besser die blauen Farbentöne wahr.
Anmerkung: Vielleicht wäre es richtig, auch die subjektiven Vorstellungsaffekte in solche, die sich an die Außenwelt, und solche, die sich an das Ich binden, zu spalten; Freude und Trauer beziehen sich auf die Außenwelt; gehobene und gedrückte Stimmung auf das Ich. Dann kann man sagen, daß sich Heiterkeit und Freude mit Zufriedenheit mit andern verbinden, trübe Stimmung und Trauer mit Unzufriedenheit; gehobene Stimmung hingegen mit Unzufriedenheit mit andern, gedrückte Stimmung mit Zufriedenheit mit andern. Will man dies in den Affektkörper eintragen, so bleiben die Verhältnisse gleich, wenn man als Pole die gehobene und die gedrückte Stimmung setzt; setzt man als Pole Freude und Trauer, so schlägt sich die Zufriedenheit mit andern zu der Freude hinauf, die Unzufriedenheit zur Trauer hinunter. Ferner ist denkbar, daß in der Nähe des Zentrums des Körpers, d. h. bei gemäßigter Stimmung, alle Arten schwacher Vorstellungaffekte (Gefühle) nebeneinander vorkommen können. Im Affektkörper hätten wir uns demnach in der Nähe des Zentrums nicht scharfe, sondern verwaschene Grenzflächen zu denken.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1918 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Fankhauser, E. (1918). Parallelismus zwischen Affekt und Licht- und Farbenempfindung. In: Über Wesen und Bedeutung der Affektivität. Monographien Aus dem Gesamtgebiete der Neurologie Und Psychiatrie , vol 19. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47462-0_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47462-0_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-47160-5
Online ISBN: 978-3-642-47462-0
eBook Packages: Springer Book Archive