Zusammenfassung
Der Forderung, Wägungen mit einer Genauigkeit von ± 0,002 mg vornehmen zu können, genügen wie gesagt verschiedene Instrumente. In meinem Institute sind namentlich von Dr. J. Donau (und auch von mir) sehr zahlreiche Bestimmungen mit Hilfe von modifizierten Neynstwaagen ausgeführt worden, und ähnliche Instrumente haben auch anderwärts für Mikroanalysen gute Dienste geleistet. Wer im Gebrauch der Nernstwaage Übung hat, erspart bei den Wägungen unter Umständen viel Zeit, und ich habe deshalb an anderer Stelle die hierfür notwendigen Anweisungen ausführlich gegeben1. Gegenwärtig muß jedes Institut, in dem quantitativ mikroanalytisch gearbeitet werden soll, wegen der organischen Elementaranalysen über die Mikrowaage nach dem System von Wilh. H. F. Kuhlmann verfügen, und da dieses Instrument wegen des weit größeren Wägebereichs die allgemeinere Anwendung besitzt, wollen wir uns hauptsächlich auf dessen Beschreibung beschränken.
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Refences
Z. anal. Chem. 61, 305 (1922), 74, 442 (1928), daselbst auch weitere Literatur.
Teilweise nach FR. Pregl: Die quantitative organische Mikroanalyse, 3. Aufl., Berlin: Julius Springer, 1930, S. 7 f.
Emich, Methoden der Mikrochemie, Abderhaldens Handb. I. 3, S. 183 f. Berlin u. Wien 1921.
Bezugsquelle: Wilh. H. F. Kuhlmann, Hamburg, Steilshoperstr. 103. In neuerer Zeit verfertigen auch andere Firmen Waagen ähnlicher Konstruktion: Starke und Kammerer, Wien IV, Sartorius, Göttingen u. a.
Ist eine Waage schon lange in Gebrauch, so kann es wohl auch vorkommen, daß ein Teilstrich am Reiterlineal nicht mehr 10 Teilstrichen Ausschlagsdifferenz entspricht. Es stehen dann zur Behebung dieser Unstimmigkeit zwei Wege offen: entweder man bestimmt das in Rede stehende Verhältnis durch eine Reihe von Ablesungen, aus denen man das Mittel nimmt und legt für die Ausschlagsdifferenzen von 1 bis z. B. 87 eine Tabelle an, die den Werten von 1–0 Tausendstelmilligrammen entspricht, oder man verändert die Empfindlichkeit durch Drehen der Schwerpunktschraube; diese letztere Arbeit, die einige Vorsicht erfordert, wird so vorgenommen, daß man jedesmal nur ganz kleine Verschiebungen besorgt und jeweils auf gute Fixierung der gegeneinander drückenden Muttern achtet.
Daraus ist nicht zu folgern, daß man mit der Waage in der Lage sei, das Gewicht eines 20 g schweren Körpers tatsächlich auf 0,002:20000= 10—7 genau zu bestimmen, denn erstens sind die Gewichte nur auf höchstens 1–2 Hundertstelmilligramm genau (ändern sich auch mit der Zeit ein wenig) und zweitens ist die Oberfläche vieler Körper ständigen Veränderungen ausgesetzt und daher kaum genau reproduzierbar. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit des Satzes, der der Anwendung der Waage zugrunde liegt: daß nämlich die Genauigkeit der notwendigen Differenzwägungen mit den Forderungen des (Zentigramm-und) Milligrammverfahrens in Einklang steht.
Manche Firmen stellen Waagen her, bei denen die Betätigung des Fahnen-schräubchens bei geschlossenem Gehäuse möglich ist.
S. z. B. die Druckschrift „Med. 9“ von Carl Zeiss, Jena.
FR. Pregl empfiehlt u. a. auch Aluminiumtarierstücke von ca. 5 mg Gewicht. Die quantitative organische Mikroanalyse, 3. Aufl., Berlin: Julius Springer 1930, S. 19.
Näheres über die Behandlung der Absorptionsapparate ist aus dem Pregl-schen Werk zu entnehmen. — Das Verfahren des feuchten und trockenen Ab-wischens rührt im Prinzip bekanntlich von WI. Ostwald her.
Z. B. von der Staatl. Porzellanmanufaktur Berlin, Wegelystraße.
Emich, Methoden der Mikrochemie, Abderhaldens Handb. I. 3, S. 252, 255, Berlin u. Wien 1921.
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© 1931 J. F. Bergmann, München
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Emich, F. (1931). Über Waagen und Wägung im besonderen. In: Mikrochemisches Praktikum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47456-9_14
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