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Part of the book series: Enzyklopaedie der Klinischen Medizin ((EKM))

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Zusammenfassung

finde statt in ungezwungener Körperhaltung und bei ruhiger Atmung des Kranken; er kann dabei stehen, sitzen oder liegen, doch achte man darauf, daß die Beleuchtung die Vorderfläche der Brust gleichmäßig erfaßt. Am deutlichsten im Stehen, auch wohl in etwas vornübergebeugter Haltung, kann man alsdann vor allem bei Kindern und mageren jugendlichen Erwachsenen eine systolische, rasch erfolgende Vorwölbung beobachten, die etwa den Umfang eines Markstückes hat und im fünften linken Zwischenrippenraum dicht innerhalb der Mammillarlinie zu liegen pflegt. Unmittelbar nach außen und innen von dieser Vorwölbung wird der Zwischenrippenraum meist etwas eingezogen. Die Lage des Herzstoßes ist nicht immer konstant, sie wechselt mit dem Zwerchfellstand, der Größe des Herzens und manchen krankhaften Prozessen im Innern der Brust, die im nächsten Abschnitt näher besprochen werden sollen. Pul-satorische Bewegungen in den höheren Interkostalräumen sind nicht selten zu sehen — meist besser zu sehen als zu fühlen — und rühren von den Bewegungen der der Brustwand hier dicht anliegenden Herzteile her; starke Abmagerung, Retraktion der das Herz überlagernden Lunge machen die Erscheinungen häufig besonders deutlich; neben der rechten und linken Kammer kommen Pulmonalis und linker Vorhof als Erreger der Erscheinung in Betracht. Bewegungen in der Magengrube rühren in der Regel von Pulsationen der rechten Kammer her (Pulsatio epigastrica). Die Herzgegend kann als Ganzes vorgewölbt sein durch starke Vergrößerung des Herzens, man findet das vor allem dann, wenn diese sich schon im Kindesalter entwickelt hat, so lang die Brustwand nachgiebig ist (Voussure). Man überzeuge sich aber stets, daß diese Erscheinung nicht durch eine krankhafte Rippenwölbung infolge einer Skoliose der Wirbelsäule, Rachitis oder dgl. hervorgebracht ist. Auch die Atmung ist auf die Sichtbarkeit von Einfluß; meist wird der Herzstoß bei der Ausatmung deutlicher, da die Brustwand flacher, die Zwischenrippenmuskeln schlaffer und der das Herz überdeckende Lungenteil kleiner und dünner wird. Besonders wichtig ist es, wenn an der Stelle der Vorwölbung eine systolische Einziehung stattfindet. Doch hüte man sich vor Verwechslung mit den neben der Vorwölbung in der Norm sichtbaren Einziehungen; trifft die eigentliche systolische Vorwölbung gegen eine Rippe, so ist die Entscheidung nicht immer leicht, ob eine echte oder vorgetäuschte systolische Einziehung besteht. Beweisend ist in solchen Fällen die Beobachtung, daß außer dem Zwischenrippenraum die Rippen selbst mit eingezogen werden. In diesem Fall darf man wohl immer schließen, daß innere Verwachsungen, speziell des Herzbeutels, vorliegen. Nachdem man sich durch die Betrachtung über die Bewegungen in der Herzgegend unterrichtet hat, pflegt man zur Palpation überzugehen. Manche Erscheinungen sind bei der Betrachtung sicherer zu beurteilen, manche bei der Betastung. Man lasse sich deshalb nie die Mühe einer sorgfältigen Betrachtung verdrießen. Wenn im folgenden Abschnitt eine eingehendere Darstellung der bis jetzt nur angedeuteten Phänomene gegeben wird, so geschieht das nicht, weil die Ergebnisse der Inspektion von mir gering eingeschätzt werden, sondern lediglich, um Wiederholungen zu vermeiden.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1920 Julius Springer in Berlin

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Edens, E. (1920). Die Inspektion der Herzgegend. In: Lehrbuch der Perkussion und Auskultation. Enzyklopaedie der Klinischen Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47452-1_9

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