Das Kautschukkolloid als Dialysiermembrane

Zusammenfassung

Zur Dialyse werden bekanntlich die verschiedensten Membranen verwendet, so Schweinsblasen, Ochsenblasen, Fischblasen, Pergamentpapier, Kollodium, Eisessigkollodium usw. C. H. G. Debauge in Paris, D.R.P. Nr. 244712, Klasse 39b, Gruppe 2, „Verfahren zur Reinigung von Kautschuk“machte die interessante Beobachtung, daß, wenn ein Blatt vulkanisierten Kautschuks auf der einen Seite mit einer Lösung von Schwefel in einem Kohlenwasserstoff und auf der anderen Seite mit dem Kohlenwasserstoff allein in Berührung steht, der Schwefel infolge von Osmose durch das Kautschukblatt hindurchgeht; indem man regelmäßig den reinen Kohlenwasserstoff erneuert, kann man es dahin bringen, daß der Lösung der gesamte in ihr enthaltene freie Schwefel entzogen wird. Dasselbe gilt für die Harze. Der gleiche Vorgang findet statt, wenn an Stelle der Schwefel- oder Harzlösung eine diese Bestandteile enthaltende Kautschuklösung der Dialyse unterworfen wird. Man kann auf diese Weise schließlich eine Lösung gewinnen, die entweder nur reinen, oder wenn vulkanisierter Kautschuk in Lösung dialysiert wurde, schließlich solchen Kautschuk enthält, der nur noch den chemisch gebundenen Schwefel besitzt. Die obenerwähnten Membranen aus vulkanisiertem Kautschuk verhalten sich gegenüber den Kohlenwasserstoffen und den darin aufgelösten Körpern wie halbdurchlässige Wände, d. h. sie lassen die nach Art von Krystalloiden gelösten Körper diffundieren und halten die nach Art von Kolloiden gelösten Körper zurück.