Zusammenfassung
Zu den Kautschukkohlenwasserstoffen rechnet man den Kautschuk, die Guttapercha, Balata und die verschiedenen Pseudoguttasorten. Diese Produkte gehören alle mehr oder weniger in das Reich der „Kolloide“. Unter Kolloide oder Dispersoide versteht man heute mehrphasige oder heterogene Systeme von bestimmtem Dispersitätsgrade. Der Name „Kolloid“ hängt mit dem griechischen Worte χóλλα der Leim zusammen und sollte ursprünglich den „leimartigen“ Zustand dieser Körper charakterisieren. Der Name stammt vom englischen Chemiker Th. Graham, welcher im Jahre 1861 einen Gegensatz zwischen „Krystalloid“ und „Kolloid“ aufstellte. Stoffe, welche in Lösung durch eine Pergamentmembrane diffundieren (dialysieren), nannte er Krystalloide, die von der Membrane zurückgehaltenen Stoffe bezeichnete er mit dem Namen Kolloide. Für Graham waren Krystalloide und Kolloide zwei verschiedene Welten, fast zwei Gegensätze. Heute denken wir ganz anders über diese beiden Zustände der Materie, wir wissen, daß alle Arten von Übergängen zwischen ihnen existieren. Natura non facit saltus. Unter „Phasen“ (ϕαίνω = erscheine) versteht man nach Wilh. Ostwald durch physische Trennungsflächen gegen einander abgegrenzte Teile eines Gebildes.
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Literatur
Wo. Ostwald: Grundriß der Kolloidchemie.
H. Bechhold: Die Kolloide in Biologie und Medizin.
R. Zsigmondy: Kolloidchemie.
K. Arndt: Die Bedeutung der Kolloide für die Technik.
R. Ed. Liesegang: Beiträge zu einer Kolloidchemie des Lebens.
P. P. von Weimarn: Grundzüge der Dispersoidchemie.
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Ditmar, R. (1912). Allgemeiner Teil: Der Kautschukkohlenwasserstoff im Lichte der Kolloidchemie. In: Der Kautschuk. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47448-4_1
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