Anlage neuer Werke

Zusammenfassung

Größenbestimmung. Bei Bestimmung der Größe eines neu anzulegenden Werkes wird in erster Linie die Absatzmöglichkeit für die Erzeugnisse im In- und Ausland zu untersuchen sein. Als fördernde Umstände können Bewertung verdienen, daß man die Nachfrage durch Verbilligung der Herstellung und durch Werbetätigkeit mitunter stark über den ursprünglichen Umfang hinaus zu erhöhen vermag, und daß sich der Vertrieb kostspieligerer Gegenstände und Anlagen durch Kreditgewährung an die Abnehmer mit Hilfe von Banken oder sonstigen Finanzierungsunternehmungen oft wesentlich steigern läßt. Andererseits darf man namentlich in Fällen, wo eine besonders günstige Marktlage den Anstoß zum Bauen gibt, nicht übersehen, daß gleiche Anlässe in der Regel auch bei anderen die gleichen Entschließungen auslösen und daß somit leicht ein allgemeines „Überregeln“ der Unternehmungslust eintritt, was dann die Absatzmöglichkeit wieder beschneiden, die Verkaufspreise drücken und die Wirtschaftlichkeit des einzelnen Unternehmens in Frage stellen kann. Eine erhebliche Zahl der letzthin in den währungsschwachen Ländern entstandenen Neugründungen verdankt ihre bisherige Daseinsfähigkeit keineswegs einem durch wirtschaftliche Arbeitsweise und geschäftliche Tüchtigkeit erzielten Einnahmen-überschuß, sondern lediglich dem Umstand, daß die jeweils zwischen Rohstoffeinkauf und Warenverkauf liegende Zeitspanne infolge der dauernden Währungsverschlechterung zu Konjunkturgewinnen Veranlassung gab (die je nach dem Grade des Arbeitens mit eigenen Mitteln oder Bankkredit Scheingewinne oder auch wirkliche Gewinne sein konnten); diese Unternehmungen werden nach Wiedereintreten fester Währungsverhältnisse größtenteils zum Erliegen kommen.

(Siehe hierzu Quellennachweis 1d, 1m, 2, 3, *4, 29, 103, 119.)