Zusammenfassung
Einen Ausweg, um die verschiedenen genannten Schwierigkeiten zu überwinden, hat man indessen durch die Einführung von Betrachtungen gefunden, die der sogenannten Quantentheorie entnommen sind, und die einen vollständigen Bruch mit den Vorstellungen bedeuten, die bisher bei einem Versuch zur Erklärung der Naturerscheinungen benutzt worden sind. Der erste Keim zu dieser Theorie wurde bekanntlich von Planck im Jahre 1900 gelegt durch seine Untersuchungen über das Gesetz der Wärmestrahlung, das infolge seiner Unabhängigkeit von speziellen Eigenschaften der Stoffe als Prüfstein für die Anwendbarkeit der Gesetze der klassischen Physik auf Atomprozesse besonders geeignet war. Planck betrachtete das Strahlungsgleichgewicht zwischen einer Anzahl von Systemen derselben Beschaffenheit wie die, auf die Lorentz seine Theorie des Zeeman-Effektes basiert hatte, und konnte nicht nur zeigen, daß die klassische Elektrodynamik von den Wärmestrahlungsphänomenen nicht Rechenschaft zu geben vermochte, sondern auch, daß sich eine vollkommene Übereinstimmung mit dem Wärmestrahlungsnetz erreichen ließ, wenn man — im bestimmtesten Widerspruch zur klassischen Theorie — annahm, daß die Energie des schwingenden Elektrons sich nicht kontinuierlich verändern kann, sondern nur in einer solchen Weise, daß die Energie des Systems stets einer ganzen Zahl von sogenannten „Energiequanten“ gleich ist.
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Bohr, N. (1925). Entstehung der Quantentheorie. In: Bohr, N. (eds) Über den Bau der Atome. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47402-6_3
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