Zusammenfassung
Die großen Fackeln, welche ehedem aus den Essen der Kokereien als Wahrzeichen einer immensen Energievergeudung gen Himmel loderten, sind bereits seit einer Keihe von Jahren von den Steinkohlenwerken verschwunden, welche den bei so manchem alten Techniker feststehenden Grundsatz, daß der Dampf auf Kohlengruben nichts koste, verlassen haben und zu der richtigen Erkenntnis gelangt sind, daß die Dampferzeugung mit Schürkohle teuer und, wenn man nicht Abfallprodukte verwerten kann, sehr teuer ist. Die Feuerung der Dampfkessel durch Koksofengase, der einfachste Weg zur Verwertung des Gasüberschusses, welcher über den zur Heizung der Koksöfen notwendigen Bedarf verbleibt, spielt gegenwärtig eine große Rolle im Kokereibetriebe. Die Zahl der in Deutschland in Gaskesseln erzeugten Pferdekräfte dürfte nach einer allerdings sehr oberflächlichen Schätzung 150 000 weit übersteigen. Viele Werke, die eine große Masse gasreicher Kohle verkoken, wären imstande, ihren ganzen Dampfbedarf durch die Koksgasverbrennung zu erzeugen, wenn nicht gewisse Schwierigkeiten beständen, welche die Verwendung des von Gaskesseln gelieferten Dampfes einschränken. Es ergibt sich nämlich bei diesen eine gewisse Kontroverse zwischen Dampfentwicklung und Dampfverbrauch aus dem Umstände, daß die Gaslieferung der öfen und daher auch die Dampferzeugung stetig ist, während die Dampfentnahme bei dem oft während ganzer Schichten unterbrochenen Betriebe der größten Bergwerksmotoren, der Fördermaschinen, Wasserhaltungen, Kompressoren, Wäscheantriebsmaschinen usw., in weiten Grenzen schwankt.
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Literaturhinweise
Stahl und Eisen 1899, S. 616.
Glückauf 1903, S. 1180.
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Baum, B. (1904). Allgemeines über die Verwendung des Koksofengases. In: Die Verwertung des Koksofengases, insbesondere seine Verwendung zum Gasmotorenbetriebe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47360-9_1
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