Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Voraussetzungen bei der Aufnahme von Stereobildern besteht darin, daß das benutzte optische System alle Raumebenen des Objektes mit guter Schärfe abbildet. In der Lichtmikroskopie ließ sich diese Voraussetzung gerade für die Erforschung von Strukturen, die an der Grenze des Auflösungsvermögens liegen, nicht erfüllen, weil die Immersionsobjektive infolge ihrer hohen Aperturen zwangsläufig eine sehr geringe Tiefenschärfe besitzen. So hat die stereoskopische Methode hier nur eine untergeordnete Bedeutung erlangen können. Meist hat man sich damit helfen müssen, den wahren räumlichen Aufbau dickerer Objekte aus einer Vielzahl von Objektschnitten oder durch Reihenaufnahmen bzw. Reihenbeobachtungen mit stufenweise geänderter Scharfstellung zu rekonstruieren. Das Elektronenmikroskop erfüllt dagegen die obige Voraussetzung in fast idealer Weise und bietet somit die Möglichkeit, aus einem einzigen stereoskopischen Doppelbild den räumlichen Aufbau des Objektes bei für alle Raumebenen höchster Bildschärfe sichtbar zu machen1. Die Tiefenschärfe gibt zahlenmäßig die Ausdehnung des mit größter Schärfe abgebildeten Bereiches in Richtung der Mikroskopachse an. Beispielsweise folgt aus der im Buchabschnitt B I2 gegebenen Beziehung für ein wirksames Öffnungsverhältnis D/f des Objektives von 3 · 10−3 und ein Auflösungsvermögen von 3 · 10−6 mm (3 mμ), daß eine Objektausdehnung von 2μ in Richtung der Mikroskopachse mit höchster Schärfe abgebildet wird. Das ist etwa auch der Durchmesser des Gesichtsfeldes, den ein Mikroskop des zugrunde gelegten Auflösungsvermögens besitzt.
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Literatur
Ardenne, M. V.: Ergebnisse einer neuen Elektronen-Übermikroskopanlage. Naturwiss. Bd. 28 (1940) Heft 8 S. 113.
Vgl. L. E. W. Van Albara: Stereophotographie. In Handbuch der wissenschaftlichen und angewandten Photographie, Bd. 6, Teil 1, S. 53. Berlin: Julius Springer 1931.
Albada, L. E. W. Van: Stereophotographie. In Handbuch der wissenschaftlichen und angewandten Photographie, Bd. 6, Teil 1, S. 11. Berlin: Julius Springer 1931.
Ardenne, M. V.: Stereo-Übermikroskopie mit dem Universal-Elektronenmikroskop. Naturwiss. Bd. 28 (1940) Heft 16 S. 248.
Ardenne, M. v.: Der Elektronen-Mikrooszillograph. Hgchfrequenztechn. Bd. 54 (1939) Heft 6 S. 181.
Albada, L. E. W. Van: Stereophotographie. In Handbuch der wissenschaftlichen und angewandten Photographie, Bd. 6, Teil 1, S. 52, Abb. 68.
Diese Erkenntnis findet sich beiläufig schon in einer Patentbeschreibung erwähnt: E. Ruska: DPR. 659092 vom 12. 12. 1934.
Ardenne, M. v.: Über ein Universal-Elektronenmikroskop für Hellfeld-, Dunkelfeld-und Stereobild-Betrieb. Z. Phys. Bd. 115 (1940) Heft 5/6 S. 339.
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von Ardenne, M.B. (1940). Stereo-Elektronenmikroskopie. In: Elektronen-Übermikroskopie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47348-7_13
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