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Zusammenfassung

Der Deszendenzgedanke Darwins war das Ferment, das die gewaltige Entwicklung der Biologie im vergangenen Jahrhundert katalysierte. Der große Fortschritt der Untersuchungsmethoden, vor allem der mikroskopischen Technik, bot die Möglichkeit zur großen Entwicklung der Biologie. Die Erschließung der Welt brachte die Bestandaufnahme der Organismen im großen Umfang und die immer größere Zahl von Biologen leistete ungeheuere Einzelarbeit. Gerade der Abstand, den wir heute von dieser Zeit der ersten Blüte biologischen Forschens haben, zeigt uns die Wirkung von Darwins Konzeption in ihrer ganzen Größe. Dem glänzenden Aufstieg aber folgte auch die Übertreibung. So ungeheuer fruchtbar die vergleichende Morphologie, Zellforschung, Entwicklungsgeschichte, Systematik, Biogeographie und ökologie in den Händen der führenden Männer ausgebaut waren, mit der Erschöpfung der methodisch möglichen Fragestellungen setzte vielfach ein Epigonentum ein, das ziel- und kritiklos in die Breite ging. Und gerade die Teilgebiete, welche vom Deszendenzgedanken besonders beeinflußt waren, erfuhren diese Verflachung am schnellsten. Wo feinste Köpfe in phylogenetischen Gedankengängen die Grundlagen unserer Systeme schufen, da drohte kritikloses Schülertum mit haltlosen Spekulationen die klarsten Linien zu verwirren, nicht sehend, daß die Grenzen bestimmter Methoden gegeben sind. Wo die Fragen der Artumbildungsvorgänge die Grundlagen der Deszendenztheorie betreffen, da wurde mit falscher Methodik auf Grund von mißverstandenem Tatsachenmaterial ein Überbau falscher Hypothesen geschaffen, unter dem die ganze Deszendenztheorie selbst im Zusammenbruch begraben zu werden drohte.

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Max Hartmann

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1936 Julius Springer in Berlin

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von Wettstein, F. (1936). Biologie. In: Hartmann, M. (eds) 25 Jahre Kaiser Wilhelm-Gesellschaft ƶur Förderung der Wissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47338-8_8

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