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Zusammenfassung

Als das Institut 1927 ins Leben trat, gab es in Deutschland keine wissenschaftliche Stätte, die ausschließlich oder auch nur vorwiegend der Erforschung der Vererbungserscheinungen beim Menschen gewidmet war. ur an wenigen Stellen und von ganz wenigen Forschern wurden einzelne Beiträge zur menschlichen Erblehre geliefert, unsystematisch, wie Material und Möglichkeiten sich boten. Auch im Ausland war es nicht viel anders. Nur auf dem Gebiet der Erbpathologie häuften sich die Nachweise über die Erbgänge zahlreicher Krankheiten. So ergab sich als weitaus wichtigste Aufgabe für das neugegründete Institut die systematische Inangriffnahme des Ausbaues der menschlichen Erblehre. Der grundsätzliche Nachweis der Vererbung normaler Eigenschaften, vor allem auch der Rasseneigenschaften war seit Jahren gebracht. Aber die dazu den Grund legende große Arbeit des Verfassers über die Rehobother Bastards war in den seit ihrem Erscheinen vergangenen 14 Jahren ohne jede Nachfolge geblieben. (Erst 1927 erschien als 2. Bastardbuch das prächtige Werk Rodenwaldts und seitdem eine Anzahl anderer.) Der Weg jener Arbeit, den Erbgang normaler Eigenschaften in der Kreuzung von Trägern sehr stark verschiedener Eigenschaften (Rassenkreuzung) zu verfolgen, war für das Institut mangels Material zunächst verschlossen. So wandte es sich der Schaffung und Vervollkommnung des anderen, inzwischen zum wichtigsten gewordenen Instrumentes menschlicher Erbforschung zu, der Zwillingsforschung. Eingeführt von Siemens, Weitz und v. Verschuer, hatte bis dahin die Zwillingsforschung gezeigt, daß die Vergleichung von ein- und zweieiigen Zwillingen ein geeignetes Mittel sain könne, das Vorhandensein von Erbanlagen und den Umfang von Umwelteinflüssen für ein Erscheinungsbild nachzuweisen. Diese Methode wurde vom Institut in mehrjähriger Arbeit in einem Umfang und auf Grund eines derartig großen Materiales ausgebaut wie von keiner anderen Seite. Es mußte zunächst eine Organisation zur Schaffung des Zwillingsmateriales durchgeführt werden, es mußte dann die Methode kritisch geprüft werden, und es mußte endlich durch ihre Anwendung eine ganz breite Erfahrungsbasis auf allen Gebieten menschlicher Vererbung geschaffen werden.

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References

  1. In diesem Bericht können ganz unmöglich Einzelheiten der verschiedenen Untersuchungsreihen gegeben werden. Auch die einzelnen Schriften sollen im allgemeinen nicht genannt werden. Ich verweise auf deren vollständiges Verzeichnis in den Jahresberichten der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft, die jährlich in den „Naturwissenschaften“ erscheinen.

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Max Hartmann

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Fischer, E. (1936). Kaiser Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. In: Hartmann, M. (eds) 25 Jahre Kaiser Wilhelm-Gesellschaft ƶur Förderung der Wissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47338-8_34

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