Zusammenfassung
Wenn ich Ihnen heute einen Vortrag über Schiffssteven-Schweißungen mittels „Thermit“ halte, so kann ich mich deswegen schon etwas kurz fassen, weil „Thermit“ kein so unbekannter Stoff mehr ist wie noch vor einigen Jahren. Trotzdem möchte ich mit Rücksicht auf diejenigen Herren, welche vielleicht noch nicht Gelegenheit gehabt haben, „Thermit“ kennen zu lernen, kurz erwähnen, daß dieses im wesentlichen nichts weiter ist als eine Mischung von feingepulvertem Aluminium und Eisenoxyd. Dieser Stoff besitzt nicht nur die Eigenschaft, einmal an irgend einer Stelle entzündet, von selbst weiter zu brennen, sondern es findet bei dem hierauf folgenden, chemischen Ver-brennungsprozeß die Ausscheidung von ziemlich reinem Eisen und Aluminiumoxyd, sogenanntem Corund statt unter Entwickelung ganz außerordentlicher Temperaturen, deren Höhe nicht mehr meßbar ist und nur rechnerisch auf etwa 3000 ° C. festgestellt werden kann. Das aus dem Thermit erschmolzene Eisen hat die Zusammensetzung des sogenannten Stahlgusses, nur ist es viel heißer als flüssiger Stahl des Martinofens. Kleine und große Mengen in Tiegel entsprechender Größe gefüllt, brennen ziemlich gleich schnell, in etwa I Minute nieder. Wiederholt sind Mengen von 600 kg Thermit auf einmal zur Reaktion gebracht, die über die Hälfte des Gewichtes flüssigen Stahl liefern, da die Temperatur des Thermiteisens so hoch ist, daß noch mehrere Prozent Eisen gleichzeitig mit eingeschmolzen werden.
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Goldschmidt, H. (1906). Große Schweißungen mittels Thermit im Schiffbau. In: Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47334-0_14
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